
Im Landkreis Ebersberg wurde 2024 ein Rückgang der Kriminalitätsrate festgestellt, während in bestimmten Bereichen wie Internetkriminalität und Gewalt an Schulen alarmierende Anstiege verzeichnet wurden. Laut einem Bericht von Merkur sank die Gesamtzahl der registrierten Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 %, was einer Gesamtzahl von 4483 Straftaten entspricht. Dies bedeutet eine Kriminalitätsrate von 3038 Straftaten pro 100.000 Einwohner.
Die Polizeiinspektion Ebersberg registrierte 1721 Fälle, während die Polizeiinspektion Poing 2754 Fälle vermeldete. Trotz des Rückgangs in der Gesamtkriminalität zeigt die Aufklärungsquote einen Rückgang von 62,5 % im Vorjahr auf 58,6 %. Während Rohheitsdelikte, wie Körperverletzung und Bedrohung, leicht zurückgingen, stieg die Anzahl der registrierten Sexualdelikte von 58 im Jahr 2015 auf 151 im Jahr 2024. In der Region wurden drei Tötungsdelikte festgestellt, und die Zahl der Vermögensdelikte ist über neun Jahre von 723 auf 916 Fälle gestiegen.
Besorgniserregende Entwicklungen
Ein besonders besorgniserregender Trend ist der Anstieg der Gewalt an Schulen, die seit 2015 um 159 % zugenommen hat. Die Polizei berichtete von einem Anstieg um 10 % im vergangenen Jahr. Die Tatverdächtigen in diesen Fällen werden zunehmend jünger, wobei fast die Hälfte unter 14 Jahren alt ist. Zudem stieg die Schadenssumme durch Internetkriminalität von 13 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 41 Millionen Euro im Jahr 2024.
Auch die Erhebung durch bpb.de zeigt, dass Jugendkriminalität überwiegend männlich ist und kein Minderheitenphänomen darstellt. Viele Jugendliche hören mit dem Erwachsenwerden auf, straffällig zu werden, wobei die Mehrheit nur leicht zur Kriminalität neigt. Eine bundesweite Schülerbefragung von 2007/2008 ergab, dass 43,7 % der männlichen und 23,6 % der weiblichen Schüler angaben, Straftaten begangen zu haben. In Niedersachsen waren es 2019 22,9 % der Schüler.
Zusammenfassend zeigt sich, dass während in der Gesamtkriminalität eine positive Tendenz zu verzeichnen ist, besonders junge Menschen in bestimmten Bereichen, wie Gewalt und Internetkriminalität, immer mehr betroffen sind. Experten warnen, dass Prävention und soziale Unterstützung entscheidend sind, um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken.