Erlangen

Ehrung für Herzberger-Fofana: Erlangen feiert eine Stimme für Vielfalt!

Am 12. Mai 2025 wurde bekannt gegeben, dass Dr. Pierrette Herzberger-Fofana mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Erlangen ausgezeichnet wird. Der Beschluss des Erlanger Stadtrats erfolgte am 30. April. Diese Ehrung erfolgt in Anerkennung ihrer herausragenden Verdienste um die Stadt sowie für ihr öffentliches Wirken und ihr gesellschaftliches und politisches Engagement.

Die feierliche Verleihung der Ehrenbürgerwürde ist für den Herbst geplant und wird im Rahmen einer Festsitzung des Stadtrats stattfinden. Dr. Herzberger-Fofana, gebürtige Malierin und im Senegal aufgewachsen, hat in Paris, München und Trier studiert und lehrte sowie forschte als Literaturwissenschaftlerin in Erlangen.

Politische Laufbahn und Engagement

Sie war von 2005 bis 2019 Mitglied des Erlanger Stadtrats und setzte Akzente in den Bereichen Bildung, Soziales, Gesundheit und Jugendhilfe. Zudem ist sie Initiatorin der „Black History Weeks“, die seit 2015 stattfinden und darauf abzielen, die Geschichte und Gegenwart Schwarzer Menschen in Deutschland sichtbar zu machen. Von 2019 bis 2024 war sie die erste Deutsche mit afrikanischen Wurzeln im Europäischen Parlament, wo sie unter anderem als erste stellvertretende Vorsitzende des Entwicklungsausschusses und der Delegation für die Beziehungen zum Panafrikanischen Parlament tätig war.

Dr. Herzberger-Fofana hat sich auch aktiv gegen weibliche Genitalverstümmelung und für die Rechte von Frauen und Mädchen engagiert. Als Mitbegründerin der Organisation Forward-Germany, Foundation of Women’s Health Research and Development e. V. hat sie sich zudem für interkulturelle Bildung und gegen Rassismus eingesetzt.

Für ihre Verdienste erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Helene-Weber-Preis 2009 für ihr Engagement gegen Gewalt an Frauen sowie den nationalen Verdienstorden „Chevalier de l’Ordre National du Mérite du Sénégal“. Mit der Auszeichnung zur Ehrenbürgerin von Erlangen ist sie die zweite Frau, die diese Ehre erhält – nach Dina Radkte im Jahr 2016. Seit der Einführung der Ehrenbürgerwürde im Jahr 1822 wurden 53 Männer und nur zwei Frauen damit ausgezeichnet. Maximal fünf lebende Personen dürfen das Ehrenbürgerrecht tragen.

Die Erlanger Grünen haben ebenfalls ihre Freude über die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Dr. Herzberger-Fofana zum Ausdruck gebracht. Eva Linhart, Kreisvorständin von Bündnis 90/Die Grünen, hob die vorbildliche Arbeit von Dr. Herzberger-Fofana hervor und bezeichnete die Auszeichnung als Zeichen der Anerkennung für Menschen, die sich für eine offene, demokratische Gesellschaft einsetzen, wie Wiesentbote berichtete.