
Die Stadt Erlangen würdigt Dr. Pierrette Herzberger-Fofana mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde. Der Beschluss wurde am 30. April durch den Erlanger Stadtrat gefasst, um ihre herausragenden Verdienste um die Stadt sowie ihr öffentliches Wirken und gesellschaftliches Engagement zu würdigen.
Die feierliche Verleihung der Ehrenbürgerwürde ist für den Herbst während einer Festsitzung des Stadtrats geplant. Herzberger-Fofana, die gebürtig aus Mali stammt und im Senegal aufwuchs, hat in Paris, München und Trier studiert und war als Literaturwissenschaftlerin in Erlangen tätig. Von 2005 bis 2019 war sie Mitglied des Erlanger Stadtrats und setzte bedeutende Akzente in den Bereichen Bildung, Soziales, Gesundheit und Jugendhilfe.
Engagement und Auszeichnungen
Dr. Herzberger-Fofana ist nicht nur Initiatorin der „Black History Weeks“, die seit 2015 Geschichte und Gegenwart Schwarzer Menschen in Deutschland sichtbarer machen, sondern auch eine wichtige Stimme in der Politik. Von 2019 bis 2024 war sie die erste Deutsche mit afrikanischen Wurzeln im Europäischen Parlament und fungierte als erste stellvertretende Vorsitzende des Entwicklungsausschusses sowie der Delegation für die Beziehungen zum Panafrikanischen Parlament.
Ihr Engagement erstreckt sich darüber hinaus auf die Bekämpfung von weiblicher Genitalverstümmelung und die Förderung der Rechte von Frauen und Mädchen. Dr. Herzberger-Fofana ist Mitbegründerin der Organisation Forward-Germany, einer Stiftung zur Förderung von Frauenforschung und -entwicklung. Sie trat 2013 vor den Vereinten Nationen in New York auf und erhielt verschiedene Auszeichnungen, darunter den Helene-Weber-Preis 2009 für ihr Engagement gegen Gewalt an Frauen sowie den nationalen Verdienstorden „Chevalier de l’Ordre National du Mérite du Sénégal“ der Republik Senegal.
Mit ihrer Ernennung zur Ehrenbürgerin wird sie die zweite Frau in der Geschichte Erlangens sein, die diese Auszeichnung erhält, neben Dina Radkte, die 2016 geehrt wurde. Insgesamt wurden seit 1822 53 Männer und zwei Frauen mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet. Es dürfen maximal fünf lebende Personen das Ehrenbürgerrecht tragen.
Über die Bedeutung dieser Auszeichnung äußerte sich auch die Erlanger Grüne Eva Linhart, die die vorbildliche Arbeit von Dr. Herzberger-Fofana hervorhob. Die Auszeichnung soll als Zeichen der Anerkennung für Menschen dienen, die sich für eine offene und demokratische Gesellschaft einsetzen, wie [Wiesentbote.de](https://www.wiesentbote.de/2025/05/04/erlanger-gruene-zur-verleihung-der-ehrenbuergerwuerde-an-dr-pierrette-herzberger-fofana/) berichtete.
Die Stadt Erlangen sieht in dieser Ehrung eine Würdigung für das jahrzehntelange Engagement von Dr. Herzberger-Fofana, insbesondere für Frauenrechte und die afrodeutsche Community, wie [Erlangen.de](https://erlangen.de/aktuelles/ehrenbuergerwuerde-herzberger-fofana) berichtete.