
Am 11. März 2025 wurde bekannt, dass die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ein bedeutendes Projekt zur klimaneutralen Sanierung von fünf Stadtquartieren mit insgesamt 800 Wohneinheiten fördert. Ziel des Projekts ist es, durch serielle Sanierung, vorgefertigte Gebäudekomponenten, Fernwärme, Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen Klimaneutralität zu erreichen. Bereits in Erlangen werden zwei der betroffenen Quartiere saniert.
Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität zu erreichen, während Deutschland dieses Ziel bereits für 2045 anstrebt. In diesem Zusammenhang fordert der Expertenrat für Klimafragen eine schnellere Umsetzung von Maßnahmen im Gebäudesektor. Insbesondere wird die effiziente Sanierung ganzer Wohnblöcke als kostengünstigere Antwort auf die Herausforderungen im Vergleich zur Einzelbetrachtung hervorgehoben.
Details zum Projekt
Projektleiter Tobias Timm hebt hervor, dass es notwendig sei, den Heizwärmebedarf zu reduzieren und die Energie vor Ort zu produzieren. Die fünf Quartiere in Rostock, Erlangen, Hannover und Sarstedt, die aus den 1960er-Jahren stammen, dienen als Testballon für dieses Vorhaben. Die bisherigen Heizsysteme der Gebäude basieren größtenteils auf fossilen Energieträgern wie Öl und Gas.
Ein zentrales Anliegen des Projekts ist es, die Sanierungen für die Mieter möglichst wenig belastend zu gestalten. So werden beispielsweise in Erlangen sechs Gebäude um 32 Wohneinheiten aufgestockt, wobei durch innovative Energiekonzepte eine Plusenergiebilanz angestrebt wird. Unterstützt wird die Initiative durch Fördermittel von der KfW-Bank und dem Freistaat Bayern.
Dr. Burkhard Schulze Darup betont die Bedeutung effizienter Dämmung, regenerativer Energiequellen und kluger Gebäudetechnik als Schlüssel zu einem Null-Emissions-Standard. Die serielle Sanierung mit vorgefertigten Elementen soll Kosten und Bauzeiten erheblich senken. Eine kommunale Wärmeplanung wird als wichtiger Bestandteil für die Erreichung der Klimaneutralität angesehen, im Einklang mit dem neuen Wärmeplanungsgesetz, das im Januar 2024 in Kraft tritt. Die Lösungen des DBU-Projekts sollen modellhaft auf andere Städte und Quartiere übertragbar sein.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie in der umfassenden Analyse von Dena, die sich mit den Herausforderungen und Modellen für klimaneutrale Quartiere beschäftigt.