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Fachkräftemangel bedroht Ostbayerns Wirtschaft: Über 46.000 Stellen unbesetzt!

Ein anhaltender Mangel an qualifizierten Arbeitskräften stellt eine erhebliche Herausforderung für die Unternehmen in Ostbayern dar. Laut aktuellen Zahlen aus dem Arbeitsmarktradar Bayern, veröffentlicht am 7. April 2025, könnte die wirtschaftliche Entwicklung in der Oberpfalz und im Landkreis Kelheim bis 2028 stark beeinträchtigt werden. Die Prognosen gehen von Einbußen von bis zu 3,5 Milliarden Euro an Wertschöpfung aus, was nahezu 6 % der regionalen Wertschöpfung entspricht.

Der demografische Wandel führt flächendeckend zu Personalengpässen, während zwischen 2018 und 2023 die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 6,8 % auf 519.000 anstieg. Im Jahr 2023 blieben jedoch 36.000 Stellen unbesetzt, was über dem bereits bestehenden Arbeitskräftemangel von 23.000 liegt. Für die kommenden Jahre wird erwartet, dass bis 2028 etwa 46.000 Stellen unbesetzt bleiben könnten, was eine Fachkräftelücke von knapp 32.000 bedeutet.

Wirtschaftliche Herausforderungen und Lösungsansätze

Dr. Jürgen Helmes, Hauptgeschäftsführer der IHK, betont, dass der Arbeitskräftemangel die wirtschaftliche Entwicklung erheblich hemmt. Um diesen Engpass zu überwinden, setzen Unternehmen verstärkt auf innerbetriebliche Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zur Qualifizierung und Bindung von Fachkräften. Zudem gibt es Hoffnungen auf positive Trends durch qualifizierte Zuwanderung, die Integration älterer Arbeitnehmer sowie eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen.

Die Prognosen deuten darauf hin, dass die Zahl der Beschäftigten bis 2028 um weitere 6,8 % auf 554.000 steigen könnte. Besonders in den Bereichen Verkehr und Logistik, Informatik sowie Hoch- und Tiefbau wird ein starkes Beschäftigungswachstum erwartet. Gleichzeitig wird jedoch ein Rückgang in Branchen wie der Metallerzeugung, Metallbearbeitung und Maschinen- sowie Fahrzeugtechnik prognostiziert. Hierbei entsteht die größte Fachkräftelücke insbesondere bei Verkäufern, Büro- und Sekretariatskräften sowie in der Gastronomie.

Darüber hinaus deutet das Arbeitsmarktradar darauf hin, dass die Anzahl offener Stellen hoch bleibt, was auf einen Mangel an passend qualifizierten Arbeitslosen hinweist. So gibt es in bestimmten Berufen, wie etwa in der Elektrotechnik oder Lagerwirtschaft, einen besonders hohen Stellenüberhang. Beispielsweise wird in der Elektrotechnik eine Stellenüberhangsquote von 92,9 % erwartet. In Berufen wie der Altenpflege und im Gleisbau könnten die Zahlen sogar über 96 % liegen, was auf erhebliche Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung hinweist.

Das IHK-Arbeitsmarktradar Bayern ist unter [arbeitsmarktradar.bihk.de](https://arbeitsmarktradar.bihk.de/ergebnisse-fuer-bayern/arbeitskraefteengpass) verfügbar und bietet detaillierte Informationen zu den Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt in Bayern.

Für weitere Informationen zu den Herausforderungen des Personalmangels in Ostbayern lesen Sie auch den ausführlichen Bericht von [Neumarkt Aktuell](https://www.neumarktaktuell.de/news/personalmangel-bleibt-ein-hindernis-65649/07-04-2025).