
Die Zoolithenhöhle in der Fränkischen Schweiz, bekannt für ihre archäologischen Funde, hat erneut das Interesse von Wissenschaftlern geweckt. Forscher Hardy Schabdach von der Forschungsgruppe Höhle und Karst Franken e.V. berichtete über zahlreiche Knochenfunde aus der Höhle, die auf etwa 40.000 Jahre geschätzt werden. Die Höhle, die bei Burggaillenreuth im Kreis Forchheim liegt, enthält vorwiegend Knochen von Höhlenbären, -löwen und -hyänen.
Vor 30.000 Jahren war die Region eine trockene, karge Landschaft, bewohnt von Mammuten, Löwen, Bären und Hyänen. Schabdach hob hervor, dass etwa 95 Prozent der gefundenen Knochen von Höhlenbären stammen, die über Jahrtausende in der Höhle lebten und starben. Darüber hinaus gibt es auch Hinweise auf menschliche Aktivitäten in der Höhle, wie Knochen und Keramikfunde, die möglicherweise auf Begräbnisse oder kultraumliche Nutzung hinweisen.
Wissenschaftlicher Ruhm und zahlreiche Fragen
Die Zoolithenhöhle hat sich international einen wissenschaftlichen Ruf erarbeitet. Die Funde von Werkzeugen, die im vergangenen Jahr von Neandertalern stammen, werfen viele Fragen auf, insbesondere warum so viele Knochen an diesem Standort zu finden sind.
Die Zoolithenhöhle wurde bereits in vorgeschichtlichen Zeiten bekannt und erlangte 1771 durch ein Buch eines naturkundlich interessierten Pfarrers größere Aufmerksamkeit. Der Fundort hat auch einen historischen Wert, da Knochen von Höhlenbären, wissenschaftlich als Ursus spelaeus bekannt, hier rekonstruiert wurden. Diese Art lebte im Spätpleistozän und ist vor etwa 23.000 Jahren ausgestorben. Große Knochenansammlungen sind möglicherweise auf das Rückzugsverhalten der Bären während der Winterruhe zurückzuführen, wie [freunde-bspg.de](https://freunde-bspg.de/2021/12/fossil-des-monats-dezember-2021-hoehlenbaer/) beschreibt.
Der Höhlenbär war in der westlichen europäischen Region verbreitet und galt nicht als gefährlicher Räuber, sondern ernährte sich überwiegend pflanzlich. Die Zoolithenhöhle bleibt ein bedeutender Forschungsschwerpunkt, und am 22. März 2025 wird eine Bildpräsentation über die Funde und Erkenntnisse im Bürgerhaus in Streitberg stattfinden.