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Ein 18-jähriger Berufsschüler in Miesbach hat kürzlich einen lebensgefährlichen Moment erlebt, als er beinahe von einem einfahrenden Zug erfasst wurde. Der junge Mann entschloss sich, aufgrund der großen Anzahl an Menschen am Bahnsteig über die Gleise zu laufen, ohne sich der Gefahr bewusst zu sein. Als er schließlich den Zug bemerkte, war er bereits nur noch etwa einen Meter entfernt.
In dieser kritischen Situation leitete der Zugführer eine Schnellbremsung ein. Dank dieser schnellen Reaktion gelang es dem jungen Mann, in letzter Sekunde auf den Bahnsteig zu springen. Weder er noch die 300 Insassen des Zuges wurden verletzt. Die Ermittler erklärten, dass der glückliche Ausgang des Vorfalls auf die relativ geringe Geschwindigkeit des Zuges zurückzuführen sei. Trotz des glücklichen Ausgangs muss sich der 18-Jährige nun wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr verantworten.
Rechtliche Konsequenzen
Wie strafrechtsiegen.de berichtet, stellt § 315 des Strafgesetzbuches (StGB) gefährliche Eingriffe in den Bahnverkehr unter Strafe. Betroffen sind hierbei sowohl vorsätzliche als auch fahrlässige Handlungen, die Leib, Leben oder den Eigentum von Personen sowie die Funktionsfähigkeit von Verkehrsmitteln gefährden können. Verstoßende gegen dieses Gesetz können mit Freiheitsstrafen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren bestraft werden, abhängig von der Schwere der missachteten Sicherheitsstandards.
In minder schweren Fällen kann die Strafe auf bis zu fünf Jahre Freiheitsentzug oder Geldstrafen herabgesetzt werden. Darüber hinaus sind auch Versuche eines gefährlichen Eingriffs strafbar und die Verursacher müssen mit zivilrechtlichen Ansprüchen und möglicherweise auch mit Folgen ihrer Haftpflichtversicherung rechnen.