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In Mittenwald wird der Unsinnige Donnerstag, ein zentraler Tag im alpenländischen Fasching, mit großem Enthusiasmus gefeiert. Laut Merkur besuchen an diesem Tag zahlreiche Schaulustige die Marktgemeinde, um an den Festlichkeiten teilzunehmen. Der Brauch hat historische Wurzeln und erinnert an Zeiten der Entbehrung, als die Menschen mit der Rückkehr des Lichts ihre Lebensfreude feierten. Die Heimatforscherin Therese Bauer beschreibt, dass die Bewohner in der Frühlingszeit aus ihrer Haut heraus wollten, was sich in den Feierlichkeiten widerspiegelt. Die Maschkera, die traditionellen Faschingsgestalten, verkleiden sich und ziehen durch den Ort, um ihre Freude zu zelebrieren.
Bei angenehmen Temperaturen zeigen die Zuschauer gute Stimmung, während die traditionellen Bräuche lebendig gehalten werden. Jede Familie in Mittenwald stimmt sich auf das Fest ein, indem sie Kostüme und Trachten zusammenträgt. Zu den Höhepunkten zählen die Gungln und ein Umzug, der von Schellenrührern angeführt wird. Diese symbolisieren den Frühling und sollen Geister vertreiben. Verschiedene Figuren und Verkleidungen erzählen Geschichten aus der Mittenwalder Vergangenheit, darunter die Bärentreiber, die an das historische Fußvolk erinnern, das über transalpine Straßen in die Region kam. Die Tradition des Jagglschutzens, eine Brauch aus München, ist ebenfalls Teil des Festes, bei dem eine Strohpuppe in die Höhe geworfen wird, um über die Mächtigen zu spotten.
Fasching in Mittenwald
Der Fasching in Mittenwald beginnt bereits am 6. Januar, dem Dreikönigstag, und endet am Aschermittwoch. Während dieser Zeit ziehen die Maschkera, die kunstvoll geschnitzte Holzmasken tragen, lärmend durch die Gassen. Besonders beim Gunkeln in Gasthäusern zeigen sie ihre sanfte Seite, indem sie Frauen zum Tanz auffordern. Der Unsinnige Donnerstag, der 2025 auf den 27. Februar fällt, gilt als Höhepunkt des Faschingskalenders in Mittenwald, mit einem Umzug, der das Ziel hat, den Winter zu verabschieden und den Frühling willkommen zu heißen. Die Schellenrührer, die große Kuhglocken tragen, führen den Zug an und symbolisieren die zwölf Monate des Jahres. Die Holzmasken, auch Larven genannt, sind ein zentrales Element und werden von lokalen Handwerkern gefertigt, die für jede Maske bis zu 15 Stunden benötigen.
Die historischen Maschkera haben meist einen dämonischen und strengen Gesichtsausdruck, während sie Narrenfreiheit genießen und humorvoll agieren können. Eine weitere Attraktion des Festes ist das Muiradl, bei dem ein Baumstamm mit einem alten Wagenrad durch den Ort gezogen wird. In der Nachbargemeinde Garmisch-Partenkirchen werden ähnliche traditionelle Feierlichkeiten im Fasching veranstaltet.