Garmisch-Partenkirchen

Reh rettet sich aus Isarkanal, wird dann von Hund schwer verletzt!

Ein junges Reh fiel am Donnerstag in den Isarkanal zwischen Krün und Wallgau. Der Vorfall ereignete sich gegen 7:30 Uhr, als ein junger Mann das Reh beobachtete, das orientierungslos auf dem Kanaldamm stand. Der Kanal ist durch einen 1,60 Meter hohen Maschendrahtzaun und ein 1,10 Meter hohes Brückengeländer gesichert. Unklar bleibt, wie das Reh auf die Betonkante gelangte; beim Versuch, zurück in die Wiese zu springen, rutschte es ab und fiel ins Wasser.

Der Mann versuchte, mit einer langen Rechenstange zu helfen, was jedoch nicht gelang. Das Reh wurde später etwa einen Kilometer in Richtung Wallgau abgetrieben, bevor es unter Mühe über eine Betontreppe ans Ufer gelangen konnte. Der Helfer informierte E.ON und den zuständigen Jäger, der das unterkühlte Reh nach Begutachtung wieder freiließ.

Angriff durch einen Hund

Am selben Tag wurde das Reh jedoch gegen Mittag von einem Hund angegriffen und schwer verletzt. Die Hundehalterin, 49 Jahre alt, war mit ihrem angeleinten Hund unterwegs, als dieser sich losriss und das Reh verfolgte. Der Hund verletzte das Tier im Halsbereich, was zur Erlegung durch den Jäger führte. Gegen die Hundehalterin wurden strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet.

Wie LWF Bayern berichtete, gibt es in Bayern über 1.000.000 ha Grünlandfläche. Der erste Schnitt im Frühjahr erfolgt oft zeitgleich mit der Geburt von Wildtieren wie Rehkitzen. Landwirte müssen daher Schutzmaßnahmen für Wildtiere während der Mahd ergreifen, um solche Vorfälle zu vermeiden. Ein Verbundprojekt untersucht die Nutzung von Mähwiesen durch Rehgeiß und Rehkitz sowie geeignete Wildtierrettungsmethoden. Die Setzsaison der Rehkitze wird in drei Phasen unterteilt, in denen unterschiedliche Schutzmaßnahmen erforderlich sind.