Garmisch-PartenkirchenUmwelt

Vom Steinbruch zum Naturschutz: Die Geschichte des Hartsteinwerks Werdenfels

Der Gesteinsabbau im Murnauer Moos hat nicht nur eine lange Geschichte, sondern auch spürbare Auswirkungen auf die Umwelt hinterlassen. Nach einem Bericht des Merkur führten die Abbauaktivitäten zur Zerstörung wertvoller Naturdenkmäler. Die Grube, die 1 Kilometer lang, 200 Meter breit und 150 Meter tief ist, ist mittlerweile mit Grundwasser vollgelaufen. Die letzten Arbeiten im Hartsteinwerk Werdenfels fanden nach über 70 Jahren bereits Ende 2000 ihren Abschluss.

Die Geschichte der Gesteinsförderung reicht bis ins Jahr 1930 zurück, als der Abbau am Langen Köchel, etwa 4 Kilometer von Eschenlohe entfernt, begann. Abgebaut wurde vor allem Glaukoquarzit, ein extrem hartes und seltenes Gestein, das im Straßen- und Eisenbahnbau Verwendung fand. [Die Ausstellung im Schloßmuseum Murnau] bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte des Steinbruchbetriebs und die Konflikte mit dem Naturschutz. Hierzu zählen auch Dokumentationen über die Nutzung von Zwangsarbeit während des NS-Regimes.

Wichtige Meilensteine im Gesteinsabbau

Die technischen Entwicklungen innerhalb des Hartsteinwerks waren ebenfalls von Bedeutung. So wurde 1952 eine neue Kantine eingeweiht, in der geschmiedete Lampen und Wandbilder von Kunstmaler Heinrich Bickel zu bewundern waren. Zentraler Bestandteil des Betriebs war die Seilbahn, die Schotter und Splitt zum Eschenloher Bahnhof transportierte, jedoch durch Probleme mit dem Moorboden stark beschädigt wurde. 1981 übernahm Gerald Holrotter als Geschäftsführer das in schlechtem Zustand befindliche Werk.

Ein denkwürdiger Vorfall ereignete sich am 1. September 1947: Eine misslungene Detonation führte zu erheblichen Schäden an den Förderanlagen. Bis Mitte der 1990er-Jahre wurde das Werk schrittweise eingestellt, um das Murnauer Moos als Naturschutzgebiet zu renaturieren. Anwohner, einschließlich Pfarrer Josef Demleitner, hatten zuvor bereits Bedenken wegen der Zerstörung der Natur geäußert.