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Dorfprozelten wird Teil der Biosphärenregion: Neue Chancen für die Gemeinde!

Dorfprozelten hat kürzlich den Beitritt zur Biosphärenregion Spessart beschlossen. Dies wurde in einer Sitzung des Gemeinderats bekannt gegeben, in der Susanne Seidel und Stefan Pache vom Landratsamt Miltenberg den aktuellen Stand erläuterten. Die Verwaltung der Biosphärenregion wird über die bestehende Struktur des Naturparks bei der Regierung von Unterfranken betreut, wodurch für die Gemeinde Dorfprozelten keine zusätzlichen Kosten entstehen.

Während der Sitzung äußerte Albert Steffl (SPD) Bedenken hinsichtlich möglicher zusätzlicher Behörden durch den Beitritt. Pache stellte jedoch klar, dass dies nicht der Fall sei. Zudem hatte Michael Bohlig (FWD) Fragen zu den Verpflichtungen der Gemeinde in einer Kernzone, insbesondere bei Windbruch. Pache bestätigte, dass die Gemeinde in den Kernzonen ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommen muss und dass nur Gemeindeflächen ohne wirtschaftliche Nutzung als Kernzone ausgewiesen werden sollen.

Verpflichtungen und Maßnahmen in Kernzonen

Bohlig erkundigte sich, ob in einer Kernzone jeglicher Eingriff, wie bei Borkenkäferbefall, verboten ist. Pache antwortete, dass geeignete Gegenmaßnahmen in einer Kernzone getroffen werden können, um eine Ausbreitung zu verhindern. In diesem Zusammenhang wies die Volkshochschule Aschaffenburg-Miltenberg darauf hin, dass der Landkreis Miltenberg 25% des Defizits tragen muss, was für Dorfprozelten jährliche Mehrkosten von etwa 750 Euro bedeutet. Das Ratsgremium stimmte der Änderung der Zweckvereinbarung mit der Volkshochschule einvernehmlich zu.

Ein weiteres Thema in der Sitzung war die Straßenlaterne am Parkplatz „Unter den Linden“. Für diese wurde ein Stromkabel verlegt, jedoch lehnte das Bayernwerk die Gewährleistung und Wartung einer neuen Laterne ab. Die Verwaltung empfahl, eine neue Kabelverlegung und den Kauf einer Straßenlampe für rund 12.400 Euro zu akzeptieren, woraufhin der Vorschlag mit drei Gegenstimmen angenommen wurde. Des Weiteren erhielt die Verwaltung einen Zuwendungsbescheid für die „Bachrenaturierung Storchenbrünnchen“ mit einem Zuwendungssatz von 90%, die in diesem Jahr beginnen soll.

Die Kommunalwahlen am 8. März 2026 werden von Wahlleiter Sebastian Kiefer und seinem Stellvertreter Christian Schlegel geleitet.

Die Biosphärenregionen sind großräumige Kulturlandschaften, die erhalten, gefördert und entwickelt werden sollen. Sie verbinden wirtschaftliche und soziale Tätigkeiten mit dem Schutz der Natur und umfassen Kernzonen, Pflegezonen und Entwicklungszonen. Innerhalb dieser Biosphärengebiete gelten strenge Schutzbestimmungen, insbesondere in Kernzonen, wo menschliche Nutzungen ausgeschlossen sind. Die Finanzierung dieser Gebiete erfolgt in der Regel zu 70% durch das Land und zu 30% durch die Kommunen. Für weitere Informationen über Biosphärengebiete und ihre Ausgestaltung empfiehlt sich ein Blick auf die Seite der Biosphärenbotschafter Allgäu-Oberschwaben.