
Eine Hundehalterin aus Thyrnau im Kreis Passau berichtet vom Tod ihrer 17-jährigen Hündin, die nach einer zweiwöchigen Leidenszeit verstarb. Die Besitzerin ist überzeugt, dass der Tod ihrer Hündin nicht aus Altersgründen, sondern nach der Verabreichung von zwei Spritzen mit dem umstrittenen Arzneimittel Librela des US-amerikanischen Herstellers Zoetis eingetreten ist. Laut der Halterin wies die Hündin vor der Behandlung keine Arthrose auf. Nach der Anwendung habe die Hündin stark gelitten.
Die Hundehalterin schildert, dass sie von der behandelnden Tierärztin nicht ausreichend über die Risiken des Medikaments informiert wurde. Angesichts dieser Umstände plant die Besitzerin eine Klage gegen die Tierärztin einzureichen. Hintergrund der besorgniserregenden Situation sind zahlreiche Meldungen aus den USA, in denen über den Tod von Hunden nach der Anwendung von Librela berichtet wurde. Diese Vorfälle führten zu einer Intervention der FDA, die daraufhin ein Informationsschreiben an Tierärzte versandte. Darin wurden mögliche Nebenwirkungen wie Krampfanfälle oder Lahmheit erwähnt, die im Zusammenhang mit Librela stehen.
Zusätzliche rechtliche Schritte in den USA
Parallel zu diesem Vorfall wurde in den USA eine Sammelklage gegen Zoetis eingereicht, die behauptet, dass das Unternehmen nicht ausreichend über die Gefahren von Librela informiert hat und die Sicherheit sowie Wirksamkeit des Medikaments für Hunde falsch dargestellt hat, wie ClassAction.org berichtete. Das Medikament, welches unter dem Markennamen Bedinvetmab bekannt ist, wurde 2023 von der FDA zur Behandlung von osteoarthritisbedingten Schmerzen bei Hunden zugelassen und wird monatlich per Injektion verabreicht.
Es existieren Berichte über tausende unerwünschte Ereignisse bei Hunden im Zusammenhang mit Librela, darunter Verhaltensänderungen, Harninkontinenz und sogar Todesfälle. Die Klage zielt darauf ab, alle Personen in den USA zu erfassen, die Librela während der geltenden Verjährungsfrist gekauft haben und deren Haustier innerhalb von sechs Monaten nach der Verabreichung Symptome entwickelte. Bisher hat die FDA über 3.800 Berichte über Nebenwirkungen in Verbindung mit Librela erhalten, während die europäische Datenbank für Verdachtsfälle von Arzneimittelnebenwirkungen fast 20.000 Berichte zählt. Im November 2023 informierte die FDA Zoetis, dass auf deren Webseite falsche oder irreführende Angaben zur Wirksamkeit von Librela gemacht wurden.