Rosenheim

Wechsel an der Spitze der Caritas: Neues Kapitel für Rosenheim!

Erwin Lehmann, der Kreisgeschäftsführer der Caritas in Stadt und Landkreis Rosenheim, wird am 1. April 2025 in den Ruhestand gehen. Wolfgang Ehrenlechner wird am 1. März 2025 die Nachfolge antreten. Die feierliche Verabschiedung von Lehmann sowie die Stabübergabe an Ehrenlechner sind für den 14. März 2025, von 14:00 bis 17:00 Uhr, im Pfarrheim der Pfarrkirche Christkönig in Rosenheim geplant.

Gabriele Stark-Angermeier, die Caritas-Vorständin, würdigt die Verdienste Lehmanns um die Caritas sowie das soziale Leben in der Region. Lehmann hatte 2010 die Leitung in Rosenheim übernommen und war seit 1984 in verschiedenen Funktionen im Diözesan-Caritasverband tätig. Er hob die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Caritas-Kollegen und Kooperationspartnern hervor. Wolfgang Ehrenlechner, der zuletzt als geschäftsführender Direktor der Bundeszentrale für katholische Jugendarbeit tätig war, plant, seine Erfahrung in der Jugendhilfe und generationenübergreifende Arbeit in seine neue Position einzubringen.

Aktuelle Herausforderungen im Sozialsektor

Das zentrale Problem ist der Personalmangel, der gravierende Auswirkungen hat. Kindertagesstätten müssen Gruppen schließen, was für die betroffenen Eltern katastrophale Folgen hat. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, Familien mit geringem Einkommen und Eltern von beeinträchtigten Kindern. In der Seniorenpflege wird ein Anstieg des Bedarfs um 40% in den nächsten zehn Jahren prognostiziert, während die Zahl der Pflegefachkräfte abnimmt.

Für die Betreuung von Migranten ist das Verhältnis von Fachkräften zu betreuten Personen ungünstig (eine Fachkraft betreut 300 Migranten). Ein weiteres Problem ist der fehlende Wohnraum; der sozialer Wohnungsbau ist rückläufig, während der Zuzug in den Landkreis steigt. Die Wohlfahrtsverbände fordern daher einen grundlegenden Umbau der Soziallandschaft, da die gesetzlichen Grundlagen, wie das BaykiBig, als überholt angesehen werden.

Die Verbände plädieren für flexiblere Einstiegsbedingungen für pädagogische Fachkräfte und in der Seniorenpflege. Prävention wird als Schlüssel zur Lösung dieser Probleme hervorgehoben, beispielsweise durch die Schaffung von Seniorenbegegnungsstätten, die aktive Kontakte im Alter fördern. Es besteht die Notwendigkeit eines Problembewusstseins und den Willen zur Veränderung in der Gesellschaft, mit dem Ziel, eine neue Bürgergesellschaft zu schaffen, in der Engagement wichtiger ist als materieller Status.