
Florian Töpper, der amtierende Landrat des Landkreises Schweinfurt, plant, 2026 erneut bei der Landratswahl anzutreten. Dies gab Töpper in einer Medienmitteilung am Donnerstagnachmittag bekannt. Sein Vorhaben wird bereits jetzt von der SPD, den Grünen und den Freien Wählern im Kreistag unterstützt, obwohl unklar bleibt, ob die Grünen und Freien Wähler ihn offiziell als Kandidaten benennen werden.
Töpper, der 2011 die Wahl gegen den damaligen Amtsinhaber Harald Leitherer von der CSU überraschend mit 57,7 % der Stimmen gewonnen hatte, trat am 1. Februar 2012 sein Amt an. Sein Erfolg wurde 2020 mit einer Wiederwahl besiegelt, bei der er 73,5 % der Stimmen gegen Lothar Zachmann von der CSU erhielt. Neben parteiübergreifender Unterstützung durch ehemalige Bürgermeister und andere Persönlichkeiten konnte Töpper zudem die politische Landschaft im Kreistag prägen: Nach den Wahlen 2020 hatte die CSU nicht mehr die Mehrheit im Kreistag.
Politische Erfolge und Herausforderungen
Florian Töpper bildete ein Bündnis, bekannt als die „Bunte Mehrheit“, das sich aus der SPD, den Grünen, den Freien Wählern, den Linken und der FDP zusammensetzt. Dieses Bündnis hat aktuell 32 der 61 Stimmen im Kreistag und hat die meisten Beschlüsse einstimmig oder mit CSU-Votum gefasst. Zu seinen wichtigsten Wahlversprechen gehören der Umbau des Öffentlichen Nahverkehrs, der Beitritt zum Mainfränkischen Nahverkehrsverbund (NVM) sowie die Einführung eines Rufbussystems namens Callheinz zur Anbindung kleiner Ortschaften. Diesem positiven Impuls stehen jedoch Herausforderungen gegenüber, wie die verzögerten Entwicklungen bei der Konversion der ehemaligen Conn-Barracks in Geldersheim zu einem Gewerbepark, die zähen Verhandlungen mit dem Bund über Altlasten und Grundstücke.
Zudem verweist Töpper auf Erfolge bei verschiedenen Projekten, wie dem Neubau des Schulzentrums Alfons Goppel und positive Wirtschaftsdaten. Sollte Töpper 2026 wiedergewählt werden, könnte er 2032 die längste Amtszeit aller Schweinfurter Nachkriegslandräte mit insgesamt 20 Jahren erreichen. Die CSU plant, ebenfalls einen eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken, hat dazu bislang jedoch noch keine konkreten Aussagen getroffen.
Florian Töpper wurde 1979 in Werneck geboren und ist Mitglied der SPD. Nach dem Abitur am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Schweinfurt studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg bis 2008. Töpper trat in den bayerischen Justizdienst ein und war als Staatsanwalt sowie Richter tätig, bevor er in die Kommunalpolitik wechselte. Seit dem 1. Februar 2013 ist er Landrat des Landkreises Schweinfurt.