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Der Autozulieferer Webasto aus dem Landkreis Starnberg steht vor erheblichen Herausforderungen und hat Maßnahmen zur Kosteneinsparung eingeleitet. Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Probleme und des Drucks auf die Branche wurde ein externer Sanierer engagiert, nachdem ein größerer Stellenabbau nicht ausreichte. Johann Stohner von Alvarez & Marsal wird zukünftig als Chief Restructuring Officer die Geschicke des Unternehmens maßgeblich mitbestimmen.
Diese Entscheidung zur Umstrukturierung wurde in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat, dem Vorstand, den Eigentümerfamilien sowie den kreditgebenden Banken getroffen. Bei Webasto, das große Hersteller wie Mercedes, BMW, Ford, Hyundai und Kia beliefert, kam es bereits zu einem Sparprogramm, das eine Reduzierung von etwa 10 Prozent der insgesamt 16.600 Mitarbeiter vorsah. Aufgrund der verschlechterten Rahmenbedingungen in der Automobilindustrie, insbesondere im zweiten Halbjahr 2023, sieht sich das Unternehmen nun gezwungen, weitergehende Schritte einzuleiten.
Erhebliche Schulden und strategische Maßnahmen
Webasto hatte zum Ende des Jahres 2023 Schulden in Höhe von etwa einer Milliarde Euro. Um der finanziellen Schieflage entgegenzuwirken, wurde am 23. Dezember 2023 eine Stabilisierungsvereinbarung mit Banken und Kreditgebern getroffen, die die Finanzierung bis zum 31. Mai 2025 sichert. Zudem wird ein Restrukturierungsgutachten eines unabhängigen Beratungsunternehmens bis Ende März 2025 erwartet, das weitere Maßnahmen zur Stabilisierung des Unternehmens aufzeigen soll.
In den vergangenen Jahren hat Webasto stark in die E-Mobilität investiert und Batteriefabriken in Niederbayern, der Slowakei und Südkorea aufgebaut. Die gegenwärtige Wirtschaftskrise und insbesondere die Konkurrenz aus China belasten jedoch die Geschäftsentwicklung. Bereits zwei Werke in China wurden geschlossen und 1.600 Stellen abgebaut. Die Unternehmensführung sowie der Betriebsrat arbeiten in der aktuellen Phase eng mit dem Sanierer zusammen, um bis Anfang des zweiten Quartals weitere Sparmaßnahmen zu entwickeln.
Webasto sieht sich somit einem umfassenden Umbruch gegenüber, wie wallstreet-online.de berichtete. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen der gesamte Sektor konfrontiert ist, und den dringenden Handlungsbedarf, um das Unternehmen zukunftsfähig zu halten.
Für detaillierte Informationen zu den Hintergründen der Krise und den damit verbundenen Maßnahmen lesen Sie bitte den Artikel auf merkur.de.