Straubing-Bogen

80 Jahre nach der Bombardierung: Erinnerungen aus Oberharthausen

Am 5. Februar 2025 beging die Dorfgemeinschaft Oberharthausen den 80. Jahrestag der tragischen Bombardierung des Dorfes, die am 5. Februar 1945 stattfand. Die Gedenkveranstaltung begann mit einem Gottesdienst in der Filialkirche, bei dem Pfarrer Markus Daschner eine Ansprache hielt und den Gottesdienst mit Liedern aus der Schubertmesse umrahmte. Drei Kerzen wurden am Altar für die drei Opfer des Tages entzündet, eine weitere Kerze wurde den Kriegsopfern gewidmet.

Nach dem Gottesdienst versammelten sich die Besucher im Gemeinschaftshaus. Ortssprecher Johannes Bayer begrüßte die Anwesenden, darunter den ersten Bürgermeister Herbert Lichtinger und zahlreiche ehemalige Oberharthausener. Robert Schrock, der Referent des Tages, präsentierte seine tiefgründigen Recherchen zur Bombardierung und verwendete dafür auch Ergebnisse des Historikers Helmut Erwert. Seine Präsentation umfasste eine Bomberfluganimation über Oberharthausen mithilfe von Google Earth sowie originale Einsatzpläne und Luftbilder der Bombeneinschläge.

Erinnerungen und Anekdoten

Die Veranstaltung bot zudem Zeitzeugen die Möglichkeit, ihre Erlebnisse am Tag der Bombardierung zu teilen. Wick Stadler schilderte seine Erfahrungen und die Beerdigung eines Schulkameraden, während Hubert Zellmer von einem Vorfall mit einem Lehrer an diesem Tag berichtete. Sepp Danner erzählte von der Ankunft der Amerikaner am 28. April. Xaver Märkl brachte Kriegsfunde mit, darunter eine Lichtmaschine und eine Gasmaske. Die Flugzeugbombardierung von 1945, bei der 64 amerikanische Bomben abgeworfen wurden, führte zu drei Todesopfern und erheblichen Sachschäden. Zu den Opfern gehörten Michael Gürster, seine Tochter Ottilie und Ludwig Aigner.

Die Bombardierung war nicht durch eine Verwechslung mit Mitterharthausen verursacht, obwohl Hinweise auf eine mögliche Fehlzündung aufgrund von Verwechslungen mit Straubing vorliegen. Robert Schrock betonte die Bedeutung des Zusammenhalts in der Gesellschaft und skizzierte die Ereignisse des Bombardierungstags, als viele Dorfbewohner alltäglichen Tätigkeiten nachgingen. Zu den Anwesenden gehörten zahlreiche Zeitzeugen, die sowohl traurige als auch lustige Erinnerungen teilten.

Zu den weiteren Aspekten der Veranstaltung gehörte die Diskussion über Toleranz und den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Ortssprecher Johannes Bayer dankte Robert Schrock und allen Beteiligten für ihre Mitwirkung. Ein Begleitheft zu den Ereignissen des 5. Februar 1945 wird demnächst zur Verfügung stehen und ist für 10 Euro erhältlich. Für Interessierte wurden Kontaktinformationen bereitgestellt.

In einer umfassenden Betrachtung der Ereignisse erläuterte [idowa.de](https://www.idowa.de/regionen/straubing-bogen/landkreis-straubing-bogen/80-jahrestag-der-bombardierung-in-oberharthausen-art-321892), dass Ludwig Stadler die Bombardierung überlebte, weil ihn ein Baum vor der Druckwelle schützte. Seine Erinnerungen und die der anderen Zeitzeugen bleiben eine wichtige Komponente der Erinnerungskultur in Oberharthausen. Auch [dorfgemeinschaft-oberharthausen.de](http://www.dorfgemeinschaft-oberharthausen.de/index.php/news/1484-2025-06-oberharthausen-gedenkt-der-bombardierung-vor-80-jahren) berichtete von der Gedenkveranstaltung und den vielfältigen Beiträgen der Anwesenden, die gemeinsam die Erinnerung an den Kriegstag wach hielten.