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Die Christlich-Soziale Union (CSU) befürwortet die Nutzung von Kernenergie der vierten und fünften Generation, insbesondere von Small Modular Reactors (SMR) und Fusionskraftwerken. In ihrem Wahlprogramm hat die CSU jedoch keine konkreten Standorte für SMR benannt. Diese Ungewissheit hat die ÖDP im Landkreis Straubing-Bogen mobilisiert, die CSU-Chef Markus Söder nach möglichen Standorten für SMR-Reaktoren fragt.
Der ÖDP-Bundestagskandidat Michael Hirtreiter hat einen offenen Brief an Ministerpräsident Söder verfasst, in dem er seine Bedenken äußert, dass die Mehrheit der bayerischen Bürger*innen keine SMR in unmittelbarer Nähe haben möchte. Hirtreiter weist auf potenzielle Wertverluste von Immobilien hin und fordert Söder auf, vor der Wahl konkrete Pläne zu präsentieren. Zudem kritisiert er die Abhängigkeit von Uranlieferungen aus Ländern mit autoritären Regierungen und argumentiert, dass Atomkraft ein militärisches Ziel darstellen kann. Er plädiert stattdessen für regenerativen Strom als schnell verfügbare, umweltfreundliche und klimaneutrale Alternative.
ÖDP fordert Unterstützung bei den Bedenken
ÖDP-Bezirksrat Urban Mangold hat zudem Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich um Unterstützung gebeten. Dr. Heinrich hat sich bereits zuvor öffentlich gegen eine Rückkehr zur Atomkraft ausgesprochen.
In einer weiteren Diskussion zu SMRs stellt sich die Frage nach den notwendigen regulatorischen Ansätzen für diese neuen Technologien. Laut Informationen von BASE könnte die geplante globale Verbreitung von SMRs neue Herausforderungen für die zuständigen Lizenzierungs- und Aufsichtsbehörden darstellen. Aktuell existieren keine speziellen nationalen oder internationalen Sicherheitsstandards für SMRs, weshalb internationale Standardisierungen notwendig, aber schwer umsetzbar erscheinen.
Obwohl SMRs potenziell sicherheitsrelevante Vorteile gegenüber Hochkapazitäts-Kernkraftwerken bieten, gibt es Bedenken hinsichtlich der Sicherheitsanforderungen. Einige SMR-Konzepte zielen darauf ab, diese Anforderungen zu minimieren, was dazu führen könnte, dass sicherheitsrelevante Risiken steigen, insbesondere in Bezug auf Notfallplanungen.