Tirschenreuth

Zukunft der Gesundheitsversorgung: Tirschenreuth kämpft gegen Engpässe!

Im Landkreis Tirschenreuth stehen die Verantwortlichen vor erheblichen Herausforderungen in der medizinischen Versorgung. Ein kürzlich veröffentlichtes Strukturgutachten zeigt drohende Engpässe in der hausärztlichen Versorgung auf. Obwohl die Notfallversorgung aktuelle zeitliche Richtlinien erfüllt, gibt es Potenzial für Verbesserungen durch den Einsatz von Telemedizin.

Eine empfohlene Maßnahme umfasst die Ausstattung jedes Rettungswagens (RTW) mit einem Teledoktor. Zudem wird eine engere Zusammenarbeit zwischen Rettungsdiensten und niedergelassenen Ärzten als notwendig erachtet. Prognosen verdeutlichen, dass bis 2030 erhebliche Engpässe bei Hausärzten und bestimmten Facharztgruppen erwartet werden, was vor allem auf den Renteneintritt vieler Ärzte zurückzuführen ist. Experten schlagen vor, junge Mediziner durch Anreize zu gewinnen und innovative Versorgungsmodelle wie Gemeinschaftspraxen, mobile Praxen sowie digitale Technologien zu fördern.

Zukünftige Entwicklungen in der Pflege

Die Analyse hebt zudem hervor, dass die ambulante und stationäre Versorgung eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit erfordert, bedingt durch die steigende Ambulantisierung medizinischer Leistungen. Im Landkreis wird bis 2050 ein Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen um 27 Prozent prognostiziert. Zwar gibt es aktuell ausreichend Pflegeplätze, jedoch sind langfristig neue Konzepte notwendig. Innovative Pflegeformen und eine stärkere Vernetzung von Pflegeeinrichtungen und ambulanten Diensten stehen im Fokus der zukünftigen Maßnahmen.

Der Landrat Roland Grillmeier betont die Dringlichkeit der Situation und die Notwendigkeit sofortiger Maßnahmen. Die Ergebnisse des Strukturgutachtens werden weiter vertieft, um abschließende Handlungsempfehlungen zu entwickeln, die zukünftige Entscheidungen unterstützen sollen. Einigkeit besteht über die Notwendigkeit, die ambulante Versorgung zu stärken und sie an demografische Entwicklungen anzupassen.

Zusätzlich zu diesen lokalen Herausforderungen gibt es einen Trend hin zur Telemedizin. Gernot Marx und Gaß haben die Notwendigkeit unterstrichen, telemedizinische Kompetenzen direkt zu den Patienten zu bringen. Dabei soll ein Teil der Fallpauschale für telemedizinische Leistungen erhalten bleiben. Es wird angesprochen, dass nicht mehr Geld investiert werden soll, sondern bestehende Behandlungsmethoden auch telemedizinisch abgerechnet werden können.

Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, dass bei Schlaganfällen oft eine telemedizinische Behandlung möglich wäre, jedoch der Patient für die Behandlung in eine Klinik transportiert werden muss. Marx fordert daher eine flexiblere Abrechnung telemedizinischer Leistungen im Rahmen der vorhandenen Gelder, um sicherzustellen, dass Patienten zeitnah behandelt werden können, ohne die Notwendigkeit einer physischen Anwesenheit in der Klinik.