
ZF Friedrichshafen hat sich entschieden, einen deutschen Standort nicht weiter zu fördern und stattdessen einen Standort in Tschechien auszubauen. Diese Entscheidung ist Teil einer umfassenden Umbauphase des Unternehmens, das mit der Schließung von deutschen Werken konfrontiert ist. Insbesondere ein Werk in Bayern steht auf dem Prüfstand, wo bereits in bestimmten Bereichen Kurzarbeit herrscht. Die IG Metall hat gewarnt, dass diese Entscheidung zu erheblichen Arbeitsplatzverlusten führen könnte, wobei bereits Ende 2024 bekannt wurde, dass das Unternehmen weitere Schließungen in Deutschland in Betracht zieht, wie Heidelberg24 berichtete.
Zusätzlich zu diesen Entwicklungen plant ZF Friedrichshafen massive Sparmaßnahmen in Deutschland. Dies umfasst die Schließung zweier Werke, mit dem Werk in Gelsenkirchen (Schalke), das Ende 2024 geschlossen werden soll, sowie dem Werk in Eitorf (Nordrhein-Westfalen), das spätestens Ende 2027 schließen könnte. Die Mitarbeiter und Arbeitnehmervertreter protestieren aktiv gegen diese Pläne und fürchten um ihre Jobs. Der ZF-Betriebsrat hat bereits Forderungen an das Management gestellt, um den bevorstehenden Stellenabbau zu verhindern. Das Unternehmen investiert jedoch gleichzeitig fast 500 Millionen Euro in den Standort Gray Court, South Carolina, USA, während ein neues Werk in Oragadam, Tamil Nadu, Indien, eröffnet und ausgebaut wird. Die Gründe für die Sparmaßnahmen beruhen auf hohen Schulden aus Übernahmen und der Notwendigkeit, in die Transformation der Autoindustrie zu investieren, wie BW24 berichtete.
Situation in der Belegschaft
Die Werke in Schalke und Eitorf wurden als nicht mehr wirtschaftlich erachtet, was auf ausbleibende Aufträge zurückzuführen ist. Gescheiterte Investorengespräche für den Standort Eitorf haben die Zukunft der dortigen rund 700 Mitarbeiter zusätzlich in Frage gestellt. Insgesamt hat ZF zum Stand von 2022 etwa 164.869 Mitarbeiter und 168 Produktionsstandorte in 32 Ländern, mit einem Umsatz von 43,8 Milliarden Euro im Jahr 2022. Die Erweiterung des Werks in Gray Court könnte bis zu 400 neue Arbeitsplätze in den USA schaffen, während der Ausbau in Oragadam bis 2030 mit 200 Millionen Euro finanziert wird, was ebenfalls neue Stellen versprechen könnte. In Deutschland jedoch kämpfen die ZF-Mitarbeiter gegen die angekündigten Schließungen, die den Abbau von insgesamt 12.000 Stellen zur Folge haben könnten.