
Margot Friedländer, eine bemerkenswerte Holocaust-Überlebende und Zeitzeugin, ist im Alter von 103 Jahren verstorben. Die Beisetzung fand am Donnerstag auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee statt. Zu der Trauerfeier wurden zahlreiche Angehörige und geladene Gäste erwartet, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Friedrich Merz sowie der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner. Die Behörden hatten die Trauerbeflaggung an öffentlichen Gebäuden angeordnet.
Friedländer war bekannt für ihr Engagement gegen das Vergessen der Verbrechen des Nationalsozialismus. Während der NS-Judenverfolgung versteckte sie sich, wurde jedoch verraten und ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Ihre gesamte Familie wurde von den Nazis ermordet. Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierte sie in die USA, kehrte jedoch im Alter von 88 Jahren nach Berlin zurück, um sich für Menschlichkeit und Demokratie einzusetzen. Aufgrund ihrer Verdienste wurde ihr ein Ehrengrab als Berliner Ehrenbürgerin gewährt.
Übertragung und Sicherheitsmaßnahmen
Die Beisetzung von Margot Friedländer wurde live im rbb Fernsehen und online auf rbb24.de unter dem Titel „Seid Menschen“ – Abschied von Margot Friedländer, von 9:45 bis 11:00 Uhr übertragen. Angesichts der hohen Sicherheitsstufe, die bei dieser Beerdigung erforderlich war, waren zahlreiche Polizeikräfte zum Schutz der Veranstaltung und der anwesenden hochrangigen Personen im Einsatz.
Zusätzlich wurde ein Kondolenzbuch für Friedländer eingerichtet, das bis Freitag, den 16. Mai, von 9 bis 18 Uhr im Roten Rathaus ausgelegt war. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner trug sich als erster in das Buch ein. Die Trauerfeier wurde als nichtöffentliche Zeremonie durchgeführt, die jedoch aufgrund der bedeutenden Teilnehmenden und der zu erwartenden Sicherheitsbedenken besondere Maßnahmen erforderte.
Friedländer setzte sich besonders an Schulen für die Erinnerung an die NS-Verbrechen ein und hinterließ ein bleibendes Erbe in der Erinnerungskultur Berlins.