BerlinSteglitz-Zehlendorf

Bürger wehren sich: U3-Verlängerung am Mexikoplatz in der Kritik!

Anwohner in Berlin-Zehlendorf zeigen Besorgnis und Widerstand gegen die geplante Verlängerung der U-Bahnlinie U3. Eine Bürgerinitiative mit dem Namen „Rettet den Mexikoplatz“ hat sich gebildet, um gegen das Bauvorhaben vorzugehen. Laut der BVG ist der Spatenstich für die Verlängerung auf Montag, den 28. April, angesetzt. Die U-Bahnlinie U3 soll demnach um 800 Meter vom jetzigen U-Bahnhof Krumme Lanke zum Mexikoplatz erweitert werden. Die BVG erhofft sich von der Maßnahme eine Nutzung durch bis zu 12.000 Fahrgäste und bezeichnet das Projekt als Schließung einer wichtigen Netzlücke, die die Anbindung nach Potsdam, Wannsee, Zehlendorf, Dahlem und in die City West verbessern soll. Die Grünen haben diese Verlängerung zwar unterstützt, fordern jedoch eine weitere Strecke über Düppel und Kleinmachnow bis nach Stahnsdorf. Zudem haben sie eine Kundgebung zum Spatenstich angekündigt, die am Montag ab 14:30 Uhr stattfinden soll, wie [Berlin Live](https://www.berlin-live.de/berlin/verkehr/bvg-mexikoplatz-u-bahn-verlaengerung-demo-id429590.html) berichtete.

Die Bürgerinitiative „Rettet den Mexikoplatz“ hat konkrete Argumente gegen die geplante Verlängerung vorgebracht. Sie lehnt das Projekt ab, da es als schädlich für die Natur, das Stadtbild und die Lebensqualität angesehen wird. Die Initiative sieht in dem Vorhaben ein kostspieliges Prestigeprojekt des Berliner Senats und der BVG und plädiert dafür, öffentliche Mittel in bestehende Infrastruktur zu investieren. Die Diskussion um ein fehlendes Verkehrskonzept für den Berliner Südwesten sowie die Anbindung an Zehlendorf und angrenzende Brandenburger Gemeinden ist ebenfalls ein Thema. Die sogenannte „Kurz-Verlängerung“ um einen Halt wurde als unzureichend erachtet. Zudem werden die Kosten von 300 Millionen Euro für die „Stummel-Bahn“ nach Mexikoplatz kritisch hinterfragt. Die Prognosen sagen voraus, dass die Erweiterung lediglich 1.300 zusätzliche Fahrgäste pro Tag bringen würde, wobei 90% der neuen Fahrgäste nur vom Bus auf die U-Bahn umsteigen würden, wie [Rette den Mexikoplatz](https://rettet-den-mexikoplatz.de/bauvorhaben-u3-verlaengerung/) darstellt.

Ökologische und ökonomische Bedenken

Ein weiteres großes Thema sind die zu erwartenden Belastungen während der Bauzeit von schätzungsweise fünf Jahren. Die BVG avanciert von Lärm, Staub und Erschütterungen während dieser Zeit. Demgegenüber steht der Vergleich mit der Verlängerung der U5, die tatsächlich zehn Jahre dauerte. Während die BVG die offiziellen Kosten auf 103 Millionen Euro beziffert, bezeichnen unabhängige Gutachter diese Angabe als veraltet; sie schätzen die Kosten auf 170 Millionen Euro. Außerdem wird die Finanzierung durch den Bund infrage gestellt, da kein überwiegender Nutzen nachgewiesen werden kann.

Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass die aktuelle Busverbindung zwischen „Krumme Lanke“ und „S-Bahnhof Mexikoplatz“ lediglich zwei Minuten in Anspruch nimmt. Die Bürgerinitiative befürchtet, dass die neue U-Bahn-Verlängerung das Umsteigen unkomfortabel gestaltet. Ein noch ernst zu nehmendes Argument ist der Verlust von mindestens 175 Bäumen, was negative Auswirkungen auf das Stadtklima mit sich bringt. Auch das historische Stadtbild am Mexikoplatz wird durch die Bauarbeiten gefährdet. Das Fazit der Bürgerinitiative lautet, dass Nutzen und Kosten der U3-Verlängerung in keinem Verhältnis stehen und sie das Projekt als Prestige-Projekt ansehen, das andere wichtige Investitionen hemmt.