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CDU will Straße nach DDR-Ikone Bärbel Wachholz benennen!

In Pankow plant die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung die Umbenennung der Straße 76 in Französisch Buchholz nach der bekannten DDR-Künstlerin Bärbel Wachholz. Ein entsprechender Antrag wurde bereits gestellt. Wachholz, die langjährige Bewohnerin der Gegend, war eine prägende Figur in der ostdeutschen Musikszene und erhielt zahlreiche Preise für ihre künstlerische Arbeit.

Der 40. Todestag von Wachholz, die am 13. November 1984 verstorben ist, wird als besonderer Anlass für die Umbenennung hervorgehoben. Der Bürgerverein Französisch-Buchholz unterstützt diese Initiative, um das Andenken an die Künstlerin zu ehren und die Kulturgeschichte der Region sichtbar zu machen. Die Umbenennung der Straße 76 ist zudem aufgrund von häufigen Verwechslungen und Wachholz‘ persönlicher Verbindung zu diesem Ort als besonders sinnvoll erachtet worden. In ihrem Studioraum in der Straße 76 entwickelte sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Bühnenprogramme und neue Songs.

Bärbel Wachholz: Eine DDR-Ikone

Bärbel Wachholz war nicht nur eine talentierte Sängerin, sondern galt auch als eine der bekanntesten Schlagersängerinnen der DDR. Ihre Karriere umspannte 28 Jahre, die geprägt waren von Erfolgen sowie persönlichen Höhen und Tiefen. Neben ihrer musikalischen Begabung war sie auch für ihr Engagement in der Nachwuchsförderung und ihre Unterstützung gleichgeschlechtlicher Beziehungen bekannt.

Die Künstlerin, die im Westen der Republik Auftritte hatte, erfreute sich großen Erfolgs mit Hits wie „Ich hab Musik im Blut“ und „Warum spielst du mit meiner Liebe“, die sich über 200.000 Mal verkauften. Für ihre Live-Auftritte war sie besonders geschätzt, und sie wurde auf namhaften Festivals wie Sopot und Rostock ausgezeichnet. Aufgrund des hohen Drucks, der mit ihrer Karriere verbunden war, sah sich Wachholz jedoch auch mit Herausforderungen wie Neid und schlechter Presse konfrontiert. Seinen Höhepunkt fand der Erfolg in den ersten Jahren, bevor sie sich nach der Geburt ihres Sohnes 1970 weitgehend ins Privatleben zurückzog.

Wie [Superillu](https://www.superillu.de/magazin/legenden-des-ostens/baerbel-wachholz/das-bewegte-leben-der-baerbel-wachholz-357) berichtete, hinterließen ihre Comeback-Versuche und Klinikaufenthalte einen bleibenden Eindruck. Ihre letzte Aufnahme „Die letzte Bahn“ erschien 1969, und ihr letzter Auftritt im DDR-Fernsehen fand im Januar 1984 statt. Bärbel Wachholz wurde in Berlin-Buchholz beigesetzt und bleibt als prägende Figur der ostdeutschen Musikgeschichte in Erinnerung.