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Gustav Hartmann, geboren am 4. Juni 1859 in Magdeburg, war einer der letzten Droschkenkutscher und betrieb eine Droschkenkutsche in Berlin-Wannsee. Zudem besaß er ein Taxi. Im Jahr 1928 entschloss sich Hartmann, mit seiner Droschke nach Paris zu fahren, um auf den Niedergang seines Gewerbes aufmerksam zu machen. Sein Pferd Grasmus zog das Gespann, wobei vermutet wird, dass die Pferde mindestens zweimal ausgetauscht wurden. Bereits vor der Reise trug er den Namen „Eiserner Gustav“.
Am 2. April 1928 startete Hartmann, begleitet von dem Zeitungsreporter Hans Hermann Theobald, seine Reise. Am 4. Juni 1928, an seinem 69. Geburtstag, kam er schließlich am Eiffelturm in Paris an. Zu seinen Ehren richtete der deutsche Botschafter Leopold von Hoesch einen Gala-Abend aus. Durch die Berichterstattung über seine Fahrt über mehr als 1000 Kilometer wurde Hartmann zu einer Berühmtheit. Politisch wurde seine Reise als Beitrag zur Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich genutzt.
Stopp in Brandenburg und Rückkehr nach Berlin
Auf dem Rückweg machte Hartmann Station in Brandenburg, wo er von zahlreichen Neugierigen umringt wurde. Der „Brandenburger Anzeiger“ berichtete über ihn und seine Reise, während er sich zwei Tage in der Stadt aufhielt und verschiedene Gaststätten sowie das Opel-Autohaus Gentz & Co. besuchte. Hartmann ließ sich in einem Opel durch die Stadt fahren und äußerte den Wunsch, ein Altersheim zu besuchen.
Im September 1928 zog der „Eiserne Gustav“ durch das Brandenburger Tor in Berlin, wo ihn rund 30.000 Menschen feierten. Kurz nach seiner Rückkehr gründete er die Gustav-Hartmann-Stiftung, die sich um die Hinterbliebenen verstorbener Taxifahrer kümmert. Gustav Hartmann verstarb am 23. Dezember 1938. In Berlin erinnert der Gustav-Hartmann-Platz mit einem Denkmal an seine Leistungen.
Für ausführlichere Informationen zu Gustav Hartmann und seiner bemerkenswerten Reise nach Paris lesen Sie den Artikel auf Spiegel.de oder erfahren Sie mehr auf Meetingpoint-Brandenburg.de.