
Ab dem 1. August 2025 wird die Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg für acht Monate komplett gesperrt. Diese Maßnahme betrifft Pendler aus Falkensee, Nauen und Wittenberge und erfordert signifikante Anpassungen im Verkehrsangebot.
Täglich nutzen etwa 30.000 Fernverkehrsfahrgäste diese Strecke. Die ICE-Züge werden während der Sperrung über Uelzen und Stendal umgeleitet, was zu einer Fahrzeitverlängerung von rund 45 Minuten führt. Im Regionalverkehr sind täglich etwa 20.000 Fahrgäste betroffen, die auf Ersatzbusse umsteigen müssen, da die Busfahrten aufgrund verstopfter Straßen nicht direkt nach Berlin führen. Stattdessen erfolgt ein Umstieg in Wustermark in Regionalzüge. Die Fahrzeiten aus Wittenberge nach Berlin betragen mindestens fast drei Stunden.
Umfang der Generalsanierung
Die Generalsanierung der 278 Kilometer langen Strecke soll bis zum 30. April 2026 abgeschlossen sein. Geplant ist die Erneuerung von 180 Kilometern Gleis und 200 Weichen sowie die Modernisierung von 28 Stationen. Der derzeitige Zustand der Strecke wird mit der Schulnote 3,7 bewertet, mit dem Ziel, nach Abschluss der Sanierung eine Zustandsnote von 2,3 zu erreichen. Ursprünglich waren über 20 neue Überleitstellen in Planung, jedoch sind nun nur noch drei vorgesehen. Der Einbau der europäischen Signaltechnik ETCS soll nur für 67 Kilometer erfolgen.
Die Kosten für die Sanierung sind von 1,7 Milliarden Euro auf 2,2 Milliarden Euro gestiegen, und die Infrastrukturkosten haben sich seit 2019 verdoppelt. Eine nächste größere Sperrung der Strecke wird in fünf Jahren erwartet. Während dieser Bauarbeiten wird ein umfangreiches Ersatzverkehrsangebot bereitgestellt, das unter anderem mehr als 170 Busse im Nahverkehr umfasst, die täglich bis zu 86.000 Kilometer zurücklegen.
Zusätzlich wird es weiterhin direkte Fernzugverbindungen zwischen Hamburg und Berlin geben, mit bis zu 65 täglichen ICE-Fahrten. Diese Züge halten in Salzwedel, Stendal, Lüneburg und Uelzen. Verbesserungen im Regionalverkehr beinhalten eine neue Direktverbindung RE85 von Schwerin nach Berlin im 2-Stunden-Takt sowie Anpassungen in den bestehenden Regionalverkehrslinien, darunter RE6 und RB55, die von parallelen Baumaßnahmen betroffen sind.
Weitere Details und Fahrplandaten sind auf der Website der Deutschen Bahn sowie in der App DB Navigator verfügbar, wie nd-aktuell berichtete. Die Deutsche Bahn hat zudem eine virtuelle Informationsveranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg angeboten, um Fahrgäste über die anstehenden Veränderungen zu informieren, wie deutschebahn.com vermeldete.