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In einer dramatischen Wendung wurden am Flughafen Friedrichshafen mehrere Angehörige des Sicherheitspersonals von einer Insolvenz betroffen. Die ESA Security Aviation GmbH & Co. KG, verantwortlich für Gepäck- und Personenkontrollen, hat am 27. Januar 2024 Insolvenz angemeldet, wie Schwäbische.de berichtete. Zudem meldete die ESA Luftsicherheit & Service GmbH am 28. Januar Insolvenz an. Rechtsanwalt Sebastian Laboga aus Berlin wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Die betroffenen Unternehmen der ESA-Unternehmensgruppe hatten Aufträge für Sicherheitskontrollen an mehreren Flughäfen in Deutschland, unter anderem in Friedrichshafen, Dortmund und Lübeck.
Die Insolvenz brachte für viele Angestellte gravierende Probleme mit sich. In Friedrichshafen erhielten 52 Mitarbeiter wiederholt verspätete Löhne, während die Löhne für November 2023 bis Ende Dezember 2023 ausblieben. Das Regierungspräsidium Stuttgart hatte das Unternehmen aufgefordert, die Löhne umgehend zu zahlen. Am 16. Januar 2024 traten die Mitarbeiter in Friedrichshafen in einen Ausstand, da die Gehälter für Dezember ausgeblieben waren. Laut Flughafen-Chef Claus-Dieter Wehr zeigten die Mitarbeiter damit ihr berechtigtes Anliegen.
Auswirkungen auf die Sicherheitsstruktur
Trotz der Insolvenzen war der Flugbetrieb am Bodensee-Airport nicht betroffen, da Mitarbeiter des Sicherheitsdienstleisters STI aus Paderborn aushalfen. STI wird ab April 2024 regulär die Passagier- und Gepäckkontrollen am Flughafen übernehmen. Für die ESA-Mitarbeiter bleibt jedoch unklar, welche Zukunftsperspektiven bestehen. Es besteht die Möglichkeit, Insolvenzgeld von der Agentur für Arbeit zu beantragen.
Die Probleme der ESA-Unternehmensgruppe sind auf aggressive Preiskalkulationen und hohen Wettbewerbsdruck zurückzuführen, die zu Lohnrückständen führten. Künftig muss mit möglichen Engpässen an mehreren Flughäfen gerechnet werden, da die insolventen Firmen Sicherheitskontrollen an Standorten wie Rostock-Laage, Sylt und vielen anderen durchgeführt hatten. Im Juni 2024 wurde die ESA-Unternehmensgruppe aufgrund fehlender Mitgliedsbeiträge aus dem Arbeitgeberverband BDLS ausgeschlossen.
Eine umfassendere Betrachtung der Situation zeigt, dass die ESA Luftsicherheit GmbH, die in der Vergangenheit für bis zu 14 Flughäfen Sicherheitsdienstleistungen bot, ebenfalls in Schwierigkeiten ist. Von den Insolvenzen sind somit nicht nur lokale Märkte betroffen, sondern mehrere Flughäfen in ganz Deutschland, wie Kreis Bote berichtete.