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Maul- und Klauenseuche bedroht Brandenburg: Schutzzonen eingerichtet!

In Brandenburg wurde erneut die Maul- und Klauenseuche (MKS) festgestellt. Am 16. Januar 2025 meldete der Landkreis Barnim Verdachtsfälle auf einem Hof nordöstlich von Berlin. Dort wurden am Mittwoch Tiere mit möglichen Symptomen entdeckt und sofort getötet. Nähere Informationen über den betroffenen Hof sind bislang nicht veröffentlicht worden. Zudem wurden Berichte über Symptome bei vier Ziegen in Willmersdorf nahe Werneuchen bekannt, während Proben der toten Tiere am Friedrich-Loeffler-Institut untersucht werden. Erste Ergebnisse der Untersuchungen könnten bereits am Donnerstagnachmittag vorliegen.

Um die Ausbreitung der Seuche einzudämmen, wurden Schutzzonen eingerichtet und Importverbote erlassen. Heiko Terno, der stellvertretende Chef des Brandenburger Landesbauernverbandes, äußerte sich zur ernsten Situation in der Landwirtschaft und wies darauf hin, dass die Tiere möglicherweise bereits seit drei Wochen infiziert sein könnten. Die Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt (SPD) meldet am Donnerstagmorgen, dass es keine weiteren MKS-Fälle in Brandenburg gibt, der letzte bestätigte Fall trat in einer Wasserbüffel-Herde in Hönow am vergangenen Freitag auf.

Schutzzonen und wirtschaftliche Konsequenzen

In Reaktion auf den neuesten Verdachtsfall wurden Schutzzonen eingerichtet, wie auch ZDF berichtete. Alle betroffenen Tiere wurden verwahrt und die Untersuchungen zur Feststellung von Symptomen im Gange. Bundesagrarminister Cem Özdemir hat zudem die Sperrzone zur Eindämmung der MKS zugesagt, welche den Verkauf von Fleisch- und Milchprodukten aus der Region in der EU untersagt. Özdemir betonte, dass die Eindämmung der Tierseuche höchste Priorität habe, und äußerte die Hoffnung, dass es nicht zu weiteren Fällen komme.

Die wirtschaftlichen Konsequenzen der MKS sind bereits spürbar, insbesondere für exportorientierte Unternehmen, da sich Märkte außerhalb der EU schließen. Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt prüft derzeit mögliche Hilfen für die betroffenen Landwirte auf EU- und Bundesebene. Darüber hinaus plant der Bauernpräsident Joachim Rukwied Gespräche über einen möglichen Krisenfonds für betroffene Betriebe während der Grünen Woche. Henrik Wendorff, der Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, fordert zudem schnellen und unbürokratischen Schadenersatz für Landwirte in den Restriktionszonen.

MKS gilt als hochansteckend für Klauentiere wie Rinder, Ziegen, Schweine, Schafe und Alpakas, sowie für viele Zoo- und Wildtiere, was die Dringlichkeit der Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche unterstreicht.