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Stellen Sie sich auf Stillstand ein: Warnstreik im Berliner Nahverkehr!

Die Gewerkschaft ver.di hat einen zweitägigen Warnstreik im Berliner Nahverkehr für Mittwoch und Donnerstag angekündigt. Dies bedeutet, dass nahezu alle Busse, Straßen- und U-Bahnen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) im Depot bleiben werden. Grund für den Arbeitskampf ist das als unzureichend empfundene finanzielle Angebot der BVG angesichts steigender Lebenshaltungskosten. Dies ist bereits der vierte Arbeitskampf in der laufenden Tarifrunde mit der BVG.

Der Streik hat keine Auswirkungen auf den S- und Regionalverkehr, dennoch wird mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen und einer steigenden Nachfrage nach Alternativen wie Taxis gerechnet. Die BVG hat rechtliche Schritte gegen den Streik angedroht und fordert von ver.di einen Kompromissvorschlag. Zudem beginnen am Freitag, den 14. März, die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst in Potsdam, welche möglicherweise entscheidend sein könnten.

Tarifverhandlungen und Warnstreiks in anderen Städten

Ver.di und der Beamtenbund fordern eine Tariferhöhung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie drei zusätzliche freie Tage. Parallel zu den Ereignissen in Berlin finden auch in Kassel Warnstreiks statt, bei denen etwa 3.500 Beschäftigte für ihre Tarifforderungen demonstrieren. In Nordrhein-Westfalen sind landesweite Warnstreiks geplant, die viele Bereiche des öffentlichen Lebens beeinträchtigen sollen.

Die fünfte Verhandlungsrunde zwischen ver.di und der BVG war für den 12. März anberaumt. Bei der letzten Verhandlungsrunde kam es jedoch zu keiner Einigung, obwohl die BVG ein neues Angebot vorgelegt hat. Ver.di plant eine Urabstimmung über unbefristete Streiks, sollte bis zum 21. März keine Einigung erzielt werden.

Am 3. März hatte die ver.di Tarifkommission das letzte Angebot der BVG in den Tarifverhandlungen bereits abgelehnt. Der BVG-Vorstand hatte Zugeständnisse bei Laufzeit und Zulagen gemacht, jedoch wird das Grundlohnangebot als unzureichend betrachtet. Die Mitglieder wurden zuvor zu dem Angebot befragt, und ver.di fordert einen weiteren Verhandlungstermin innerhalb der nächsten zehn Tage. Jeremy Arndt, der ver.di Verhandlungsführer, betont den Wunsch nach einer Einigung und einem attraktiven Angebot von der BVG.

In den letzten Tagen kam es zudem zu einem Warnstreik am Frankfurter Flughafen, der zahlreiche Flugausfälle zur Folge hatte. Auch in Hessen sind Warnstreiks bei Verkehrsgesellschaften in Frankfurt, Wiesbaden und Offenbach vorgesehen.