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Verkehrskaos droht: Bahnhof Wustermark vor der großen Umstellung!

Die Generalsanierung der Bahnstrecke Hamburg–Berlin führt zu einer Vollsperrung, die ab August 2025 für mindestens ein halbes Jahr gilt. In diesem Zusammenhang wurde der Bahnhof Wustermark als zentraler Knotenpunkt für den Schienenersatzverkehr identifiziert, jedoch zeigt die aktuelle Infrastruktur gravierende Mängel, um den erwarteten Anstieg an Pendler*innen bewältigen zu können. Der Deutsche Bahn zufolge sind umfangreiche Arbeiten an Gleisen, Weichen, Oberleitungen und der Erneuerung der Leit- und Sicherungstechnik notwendig, um die Strecke zu modernisieren. Zudem wird eine 5G-Ausleuchtung entlang der Strecke geplant, um die Telefon- und Internetverbindung zu verbessern. Laut dem Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) könnten täglich tausende Fahrgäste am Bahnhof Wustermark erwartet werden.

Bei einer Sitzung des Kreistages in Rathenow äußerten die Fraktionen von CDU/Bauern, SPD, Grünen/Die Partei und FDP/Freie Wähler ihren Unmut über unzureichende Maßnahmen im Schienenersatzverkehr. Landrat Roger Lewandowski (CDU) berichtete, dass seit fast zwei Jahren Gespräche mit Vertretern der Bahn und des VBB geführt werden, jedoch ohne ausreichende Lösungen zu erzielen. Der Konsens im Havelland sei, dass die geplanten Maßnahmen nicht ausreichen. Corrado Gursch, Vorsitzender der CDU-Fraktion, forderte, die Baumaßnahmen entlang der Bundesstraße 5 nach der Generalsanierung zu verschieben, um den Pendlern zu helfen.

Geplante Maßnahmen und Herausforderungen

Um den entstehenden Verkehrskollaps zu verhindern, sollen unter anderem zusätzliche Buslinien über die Bahnhöfe Friesack und Nauen eingerichtet werden. Außerdem wird die Einrichtung einer Buslinie von Nauen über Brieselang und Falkensee nach Spandau als dringend notwendig erachtet. Der Landkreis Havelland ist für den Schülerverkehr verantwortlich, bringt aber Bedenken hinsichtlich der Parkplatzkapazitäten am Bahnhof Wustermark vor. Bürgermeister Holger Schreiber sieht den Bahnhof als strategisch wichtigen Umstiegspunkt, hat jedoch Zweifel an der aktuellen Infrastruktur.

Die Gemeinde Wustermark plant, ein Grundstück vor dem Bahnhof zu erwerben, um temporäre Parkplätze und eine Erschließungsstraße für den Busverkehr zu schaffen. Diese Maßnahmen sollen bis zur Sperrung im August 2025 umgesetzt werden. Die Kosten für das Vorhaben betragen mindestens 850.000 Euro, wobei die Gemeinde auf Zusicherungen zur Kostenübernahme durch die Deutsche Bahn, das Land und den VBB angewiesen ist. Der Bundestagsabgeordnete Christian Görke mahnt die Deutsche Bahn ebenfalls zur Kostenübernahme, da ohne Finanzierung die geplante Vollsperrung in Frage gestellt werden könnte. Gespräche mit der Bahn, dem VBB und dem Ministerium für Infrastruktur Brandenburg laufen seit März, jedoch zeigt sich ein gewisser Unmut über die ausbleibenden Zusagen zur Kostenübernahme.

Tausende Pendler im Havelland sind somit von den bevorstehenden Änderungen und der daraus resultierenden Verkehrssituation betroffen, und es bleibt abzuwarten, ob die geplanten Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden können.