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Macht im Unternehmen: Wie Führungskräfte wirkungsvoll gestalten können!

Am 27. März 2025 wurde während der Messe Zukunft Personal Nord in Hamburg die 48. Folge des Podcasts „neues lernen“ aufgenommen. Gast der Sendung ist Carsten C. Schermuly, Professor für Wirtschaftspsychologie an der SRH University of Applied Sciences. Im Mittelpunkt der Diskussion steht das Thema Macht und deren Auswirkungen im beruflichen Kontext.

Schermuly erklärt, dass Macht ein facettenreiches Phänomen ist, das nicht unbedingt negativ oder positiv ist; ihre Wirkung hängt stark vom Machtgefüge und der Intention der Machtausübung ab. Er fordert eine Stärkung von empowerment-orientierter Führung und legt nahe, dass Unternehmen in Diagnostik bei der Auswahl von Führungskräften investieren sollten. Darüber hinaus schlägt er vor, anstelle von Organigrammen sogenannten Machtlandkarten zu erstellen, um die Machtverhältnisse innerhalb der Organisation besser zu visualisieren. Die nächste Folge des Podcasts wird sich mit dem Thema Female Leadership beschäftigen. Miriam Sternitzky, Chief People Officer bei Westwing, ist als Gast eingeladen, um Einblicke in Strukturen zu geben, die Frauen im Unternehmen stärken.

Macht und deren Psychologie

In seinem Buch „Die Psychologie der Macht“ untersucht Prof. Dr. Carsten C. Schermuly die psychologischen Aspekte der Machtausübung. Er behandelt darin zentrale Fragen wie: Was ist Macht? Was bewirkt Macht bei Menschen? Und wem geben wir Macht? Schermuly verdeutlicht, dass Macht in der modernen Arbeitswelt allgegenwärtig ist, unter anderem bei Gehaltsverhandlungen, der Aufgabenverteilung und der Wissensweitergabe.

Sein Ansatz betont die Wichtigkeit eines bewussten Umgangs mit Macht in Unternehmen, um das Wohlbefinden der Mitarbeiter und die Teaminteraktionen positiv zu beeinflussen sowie den Unternehmenserfolg zu fördern. Dabei ist es entscheidend, zu verstehen, wo die Macht im Unternehmen wirklich sitzt. Schermuly diskutiert auch die Merkmale, die Menschen in Machtpositionen bringen, indem er hervorhebt, dass diese oft auf Eigenschaften wie Geschlecht, Körpergröße oder Netzwerke basieren, nicht unbedingt auf Kompetenz.

Schermuly findet zudem, dass trotz der Vorteile von Hierarchien – die Zuständigkeiten klären – Macht auch in flachen Hierarchien konzentriert sein kann. Das Ziel seiner Untersuchungen ist nicht, Macht zu eliminieren, sondern einen reflektierten Umgang mit Macht zu fördern, um einen Missbrauch zu verhindern. Er empfiehlt Unternehmen, Machtdiagnostik zu betreiben und regelmäßig Feedback einzuholen. Eine „positive Kultur des Machtverzichts“ kann laut Schermuly dazu beitragen, destruktive Machtausübung zu reduzieren und die zur Verfügung stehende Macht zugunsten der Organisation effektiv zu nutzen, wie [Haufe](https://www.haufe.de/personal/neues-lernen/podcast-neues-lernen-podiumsdiskussion-zum-thema-macht_589614_645456.html) und [Wirtschaftspsychologie Aktuell](https://wirtschaftspsychologie-aktuell.de/magazin/fuehrung/power-oder-empowerment-die-psychologie-der-macht) berichten.