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In Brandenburg sind die Wasserstände in Seen, insbesondere im Groß Glienicker See, in den letzten Jahren kontinuierlich gefallen. Laut [maz-online.de](https://www.maz-online.de/lokales/potsdam/potsdam-und-spandau-mit-machbarkeitsstudie-gegen-verlandung-des-gross-glienicker-und-des-sacrower-3YQF3O7VJVFG3EY65L7UNGX6ZU.html) haben Potsdam und der Berliner Bezirk Spandau nun Maßnahmen ergriffen, um die Situation zu stabilisieren. Im Zuge dessen wurde kurz vor Weihnachten ein Förderantrag für eine Machbarkeitsstudie beim Land Brandenburg eingereicht. Diese Initiative gab der Umweltbeigeordnete von Potsdam, Bernd Rubelt, während eines Treffens mit der BUND bekannt.
Die Machbarkeitsstudie zielt darauf ab, die wasserwirtschaftliche Lage zu klären und geeignete Maßnahmen zur Stabilisierung der Wasserstände zu entwickeln. Der Pegel des Groß Glienicker Sees ist in den vergangenen 25 Jahren um mehr als 1,5 Meter gefallen, und ohne regulierende Eingriffe wird ein weiterer Rückgang um etwa 1,30 Meter prognostiziert. Maßgebliche Ursachen für den sinkenden Wasserstand sind der langfristige Temperaturanstieg, nachlassende Niederschläge, Flächenversiegelung und die Trinkwasserentnahme.
Verschiedene Ansätze zur Problemlösung
Die BUND hat Bedenken geäußert, dass die vorgeschlagene Einleitung von Havelwasser in den Groß Glienicker See negative Auswirkungen haben könnte. Als drastisches Beispiel wird der Wasserverlust des Seddiner Sees genannt. Zusätzlich wird auf die Verdopplung der Einwohner in angrenzenden Gebieten seit der Wiedervereinigung verwiesen, was die Belastung der Wasserressourcen erhöht hat. Auch der jährliche Verbrauch von 150.000 Kubikmetern Wasser durch Golfplätze wird als ein signifikanter Faktor identifiziert, der etwa 10% des jährlichen Seewasserverlustes ausmacht. Um die Situation zu entschärfen, wird ein Rettungsmodell für den Güterfelder Haussee in Stahnsdorf vorbereitet, das auch auf den Groß Glienicker See angewendet werden könnte.
Zusätzlich zur Initiative in Potsdam hat der BUND in einem Bericht gewarnt, dass die Gewässer in Brandenburg durch den Klimawandel akut gefährdet sind. [rbb24.de](https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/05/brandenburg-bund-seen-niedriger-wasserstand-klimawandel.html) verweist auf eine kontinuierlich steigende Durchschnittstemperatur in Brandenburg und befürchtet eine drohende Wasserknappheit in den Seen. Der Rückgang der Grundwasser-Neubildung sowie der steigende Wasserverbrauch in Landwirtschaft und Bergbauregionen verschärfen die Situation.
Der BUND hat die Reduzierung der Grundwasserentnahme und Trinkwasser-Rationierungen in Dürrejahren gefordert und kritisiert die Bewässerung von Maisfeldern bei hohen Temperaturen. Bereits 79 Seen in Brandenburg (größer als 50 Hektar) zeigen sinkende Wasserstände, und bei einer Erderwärmung von über 1,5 Grad Celsius droht in einigen Regionen ein Totalverlust der Seen.