Oder-Spree

Baerbock auf dem Weg zur UN-Spitzenposition: Ein neuer Anfang?

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) steht kurz davor, eine wichtige Position bei den Vereinten Nationen zu übernehmen. Die Bundesregierung plant, Baerbock als deutsche Kandidatin für den Vorsitz der UN-Generalversammlung in der Sitzungsperiode 2025/26 zu benennen, wie rbb24 berichtete. Ein Kabinettsbeschluss im Umlaufverfahren wurde bereits auf den Weg gebracht. Die Wahl wird voraussichtlich Anfang Juni stattfinden, mit Beginn der Amtszeit im September für ein Jahr. Baerbocks Wahl gilt als Formsache, basierend auf internen Absprachen bei den Vereinten Nationen.

Mit der Übernahme des Amtes wird Baerbock ihr Bundestagsmandat niederlegen. Das Amt der Präsidentin der UN-Vollversammlung unterscheidet sich jedoch klar von dem des UN-Generalsekretärs António Guterres. Im Mai 2025 plant Baerbock, ihr Arbeitsprogramm in New York vorzustellen, das ursprünglich von der deutschen Top-Diplomatin Helga Schmid vorbereitet wurde, die im September 2024 als Kandidatin nominiert worden war. Für Baerbock stellt die Kandidatur eine neue Wendung in ihrer Karriere dar, nachdem sie bei der Bundestagswahl im Februar nur den vierten Platz in ihrem Potsdamer Wahlkreis erreicht hatte.

Wichtige Entscheidungen und persönliche Umstände

Obwohl Baerbock zuvor als neue Co-Fraktionschefin der Grünen gehandelt wurde, entschied sie sich aus persönlichen Gründen, aus dem öffentlichen Leben einen Schritt zurückzutreten und sich nicht für ein führendes Amt in der Bundestagsfraktion zu bewerben. In den letzten Jahren habe sie auch einen „privaten Preis“ gezahlt, insbesondere nach der Trennung von ihrem Ehemann im vergangenen Jahr. Baerbock hat zwei Kinder und trägt seit 2008 politische Verantwortung bei den Grünen.

Mit dieser Kandidatur bekräftigt Deutschland sein Bekenntnis zu den Vereinten Nationen. Die Bedeutung der UN-Generalversammlung hat in den letzten Jahren zugenommen, insbesondere aufgrund häufiger Blockaden im Sicherheitsrat. Eine starke politische Besetzung des Amtes wird auch als wichtig für die deutsche Kandidatur um einen nichtständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat in den Jahren 2027/28 angesehen, wie Tagesschau berichtete.