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Neuer W2-Professor an der RWTH Aachen: Ein Gewinn für die Geoforschung!

Dr. Patricia Martínez-Garzón wurde zur W2-Professorin für „Angewandte Seismologie“ an der RWTH Aachen ernannt. Diese Berufung erfolgt im Rahmen des Jülicher Modells, das eine enge Zusammenarbeit zwischen der RWTH Aachen und dem Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches Geoforschungszentrum (GFZ) fördert. Martínez-Garzón bleibt zudem in der GFZ-Sektion 4.2 „Geomechanik und Wissenschaftliches Bohren“ tätig.

Im Zuge ihrer Berufung hat Dr. Martínez-Garzón Forschungsmittel in Höhe von 1 Million Euro im Rahmen des „W2-Erstberufenen-Programms“ der Helmholtz-Gemeinschaft eingeworben. Dieses Programm fördert deutschlandweit jährlich nur fünf Projekte, was die Bedeutung ihrer Arbeit unterstreicht. Ihre Forschungsaktivitäten am GFZ beginnen parallel zu ihrer neuen Lehrtätigkeit an der RWTH Aachen und zielen darauf ab, die Ausbildung der nächsten Generation von Geoforschenden zu fördern.

Werdegang und Forschungsschwerpunkte

Dr. Martínez-Garzón hat Physik an der Universidad Complutense Madrid studiert und ihre Kenntnisse in Geophysik sowie Meteorologie erweitert. Im Jahr 2011 trat sie dem GFZ bei und promovierte 2014 an der Freien Universität Berlin über das Thema „Induzierte Seismizität in Geo-Reservoiren“. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen seismo-mechanische Analysen von Erdbeben, die sie im Rahmen des Helmholtz-Postdoc-Programms vertiefte.

Während eines einjährigen Forschungsaufenthalts an der University of Southern California arbeitete sie in der Gruppe von Prof. Ben-Zion. Darüber hinaus hat sie die Helmholtz-Nachwuchsgruppe SAIDAN mit 2 Millionen Euro Drittmitteln aufgebaut, deren Forschung sich mit seismischer und aseismischer Deformation, einschließlich klassischer Erdbeben und langsamen Deformationsprozessen, beschäftigt.

Im Jahr 2023 erhielt sie einen ERC Starting Grant in Höhe von 1,5 Millionen Euro für das Projekt „Quakehunter“. Dieses zielt auf die Echtzeitüberwachung der Erdbebenentstehung ab und ist bis 2028 angesetzt. Zusätzlich ist Dr. Martínez-Garzón seit 2023 Co-Leiterin des GONAF-Observatoriums in der Nähe von Istanbul, wo ein Erdbeben-Früherkennungssystem aufgebaut werden soll.

Das GFZ, an dem Dr. Martínez-Garzón arbeitet, ist Deutschlands nationales Zentrum für die Erforschung der festen Erde und beschäftigt über 1.500 Mitarbeiter:innen. Es hat sich zum Ziel gesetzt, ein umfassenderes Verständnis des Erdsystems zu erlangen, um effektivere Maßnahmen gegen den globalen Wandel und seine regionalen Auswirkungen zu entwickeln, wie [helmholtz.de](https://www.helmholtz.de/ueber-uns/helmholtz-zentren/zentren-a-z/zentrum/helmholtz-zentrum-potsdam-deutsches-geoforschungszentrum-gfz/) berichtet.