
Ein ungewöhnlicher Vorfall ereignete sich am Samstagmorgen, dem 29. März, als Michael Ölze mit seinem Hund Kody auf einem Feld bei Fahrland in Potsdam spielte. Während ihres Spaziergangs bemerkte Ölze einen Wolf am Rand des Feldes und beschrieb die Begegnung als unbedrohlich. Er blieb ruhig und rief seinen Hund zu sich. Der Wolf folgte ihnen in einem gewissen Abstand und verschwand, als sie eine Straße erreichten. Ölze filmte die Begegnung, und das Video erregte große Aufmerksamkeit.
Ölze ist sich sicher, dass es sich um einen Wolf handelte, basierend auf dessen Größe, Verhalten und Bewegungsstil. Experten der Heinz Sielmann Stiftung und des Landesamts für Umwelt (LfU) bestätigten die Möglichkeit, dass es sich um einen Jungwolf handeln könnte. Dieser könnte zum etablierten Wolfsrudel in der Döberitzer Heide gehören, das seit 2020 besteht und jährlich mindestens fünf Welpen hat. In der Paarungszeit reagieren Wölfe stärker auf Hunde, da sie diese als Eindringlinge oder potenzielle Partner wahrnehmen. Ölze wandte instinktiv Techniken an, die er von Hundeverhaltenstrainer Cesar Millan gelernt hatte. Er empfiehlt anderen, in ähnlichen Situationen ruhig zu bleiben und respektvoll mit der Natur umzugehen.
Wölfe in Brandenburg
Die Situation mit Wölfen in Brandenburg ist nicht neu. Laut Berichten leben in der Döberitzer Heide, nahe der Berliner Stadtgrenze, mehrere Wolfsrudel. Die ersten Wölfe siedelten sich 2006 im Süden Brandenburgs an. Aktuell lebten laut dem „Wolfs-Monitoring“ fast 50 Wölfe in Brandenburg, einschließlich des Rudels in der Döberitzer Heide. Peter Nitschke, Leiter von „Sielmanns Naturlandschaft“, berichtete über sieben erwachsene Wölfe im Rudel und schätzte die Gesamtzahl auf 10 bis 15 Tiere. Informationen über das Rudel stammen sowohl von Wildtierkameras als auch von Meldungen von Wanderern.
Wie Nitschke erklärte, suchen Wölfe Ruhe, weite Flächen und ausreichend Nahrung. Es gibt Bedenken von Nutztierhaltern wegen der Rückkehr der Wölfe, doch Brandenburg unterstützt wolfssichere Zäune und Herdenschutzhunde für Schäfer. Jungtiere werden verstoßen, sobald sie geschlechtsreif sind, und suchen sich dann eigene Rudel. Wölfe können dabei bis zu 70 Kilometer am Stück zurücklegen und meiden in der Regel menschliche Siedlungen.
Die Landesregierung plant, den Schutz der Wölfe zu lockern und deren Zahl durch Tötungen zu regulieren. So wurden im Jahr 2024 1047 Nutztiere von Wölfen attackiert. Ölze sieht jedoch keinen dringenden Handlungsbedarf und fordert stattdessen mehr Aufklärung über den Umgang mit Wölfen. Eine Informationsveranstaltung zum Thema ist bereits in Planung.
Für weitere Informationen über die Situation der Wölfe in der Döberitzer Heide, besuchen Sie bitte rbb24.de, wo detaillierte Informationen über die Lebensweise der Tiere und die Herausforderungen für die Nutztierhaltung bereitgestellt werden.