Uckermark

Abriss der alten Maschinenfabrik: Ein Stück Prenzlauer Geschichte geht verloren!

In Prenzlau hat der Abriss der ehemaligen Maschinenfabrik in der Freyschmidtstraße begonnen. Das Gebäude, das im Jahr 1875 errichtet wurde, steht nicht unter Denkmalschutz. Der Zustand des Gebäudes wurde als marode beschrieben, wobei die Kosten für eine Sanierung als utopisch eingeschätzt werden. Wie der Nordkurier berichtete, wurde die Stadt Prenzlau 1945 zu 85 Prozent durch Brandschatzung und Plünderung zerstört, was den Verlust historischer Strukturen verstärkt hat.

Göran Malue, der seit 1992 zusammen mit Davit Avetisyan einen Reifenservice auf dem Gelände betreibt, erinnert sich an die Geschichte des Ortes. Malue’s Großvater hatte 1957 eine Vulkanisierwerkstatt in der ehemaligen Fabrik gegründet. In den Nachwendejahren waren auf dem Gelände die Klubs „Saxo“ und „911“ ansässig. Ein Wohnhaus auf dem Gelände wurde bereits 2017 abgerissen.

Zukunftspläne für den Standort

Nach dem Abbruch ist ein Neubau einer Werkstatt in den nächsten zwei Jahren geplant, allerdings wird dieser nicht am Standort der alten Maschinenfabrik errichtet. Der laufende Vulkanisierbetrieb bleibt während der Abrissarbeiten geöffnet und zugänglich. Malue hat die doppelflügelige Eingangstür der alten Fabrikhalle gesichert und bietet sie Interessierten an. Für weitere Informationen gibt es eine Kontakttelefonnummer: 03984 2090.

Die Abrissarbeiten zeigen den fortwährenden Wandel der Stadt Prenzlau und reflektieren die Herausforderungen des Wiederaufbaus nach schwerwiegenden Zerstörungen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die Entwicklungen in den Nachkriegsjahren zu betrachten, als mehr als ein Drittel der Bevölkerung in Notunterkünften lebte und ein intensiver Bauboom einsetzte, wie auf Planet Wissen berichtet wird.