Uckermark

Rettung für Angermünder Klinik: Patienten starten Protestaktion!

In Angermünde sorgt die geplante Schließung der Klinik für Innere Medizin für große Besorgnis unter den Patienten und der Stadtverwaltung. Die Betreiber-Gesellschaft GLG plant aus wirtschaftlichen Gründen, diese Abteilung zu schließen und die Klinik in ein medizinisches Versorgungszentrum umzuwandeln, was viele Menschen vor große Herausforderungen stellen könnte.

Die 73-jährige Christiane Topp aus Eberswalde, die seit zwei Jahren an Lungenkrebs leidet und in der Klinik für Pulmologie behandelt wird, ist eine der besorgten Patientinnen. Sie erhielt im Krankenhaus Angermünde individuelle und fürsorgliche Betreuung und hat nun eine Protestaktion ins Leben gerufen. Christiane Topp sammelt Unterschriften zur Rettung der Klinik für Innere Medizin, die in der Region Uckermark und Barnim einzigartig ist. Die ersten Unterschriftenlisten wurden bereits in der Rettungsstelle und den Wartezimmern des Krankenhauses ausgelegt. Darüber hinaus plant die Patienteninitiative, auch in Eberswalde Unterschriftenlisten auszulegen.

Geplante Umwandlung und ihre Konsequenzen

Die GLG beabsichtigt, die stationäre Inneren Medizin bis 2029 in ambulante Leistungen zu transformieren. Die Lungenheilkunde soll nach Eberswalde überführt werden, während das Krankenhaus Angermünde zu einem Fachkrankenhaus für Psychiatrie umgewandelt werden soll. Diese Änderungen könnten eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung zur Folge haben, was die Stadt Angermünde und die Gewerkschaften in Sorge versetzt. Bürgermeisterin Ute Erhardt kritisiert die Pläne vehement und fordert weitere Gespräche.

Das Krankenhaus hatte zuletzt ein Defizit von rund 1,8 Millionen Euro. Trotz dieser finanziellen Schwierigkeiten betont die GLG, dass die Umstrukturierung als „Sanierungsphase“ betrachtet wird und keine Klinikschließung beabsichtigt ist. Betriebsbedingte Kündigungen werden ausgeschlossen, und es wird eine enge Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat angestrebt. Der Aufsichtsrat hat den Wirtschaftsplänen am 10. Dezember zugestimmt.

Die Gewerkschaft Verdi fordert von den kommunalen Verantwortungsträgern, Einfluss zu nehmen, um die geplanten Schließungen zu verhindern. Sie verlangt zudem finanzielle Unterstützung von der neuen Brandenburger Regierung, um die medizinische Versorgung an den Standorten zu sichern.