
Der Waller Feldmarksee in Bremen ist als beliebtes Ziel für Badegäste und Surfer bekannt. Nun wurde ein Antrag, das Gebiet in ein Wochenendhausgebiet zu verwandeln, von der Baudeputation einstimmig abgelehnt. Der Kleinsiedlerverein Waller Feldmark hatte diesen Antrag vor fast 15 Jahren gestellt, doch die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass das fast sieben Hektar große Areal nicht verändert wird.
Die Gründe für die Ablehnung dieses Vorhabens sind vielschichtig. Wesentliche Faktoren sind der zu starke Verkehrslärm, der durch die nahegelegene Autobahn 27 verursacht wird, sowie die hohen Kosten für den Lärmschutz, wie buten un binnen berichtete. Für die etwa 60 Eigentümer im betroffenen Gebiet ist die Entscheidung klar: Ihre Hoffnungen auf eine Umwandlung des Gebiets sind nun endgültig zunichtegemacht.
Hintergründe und Herausforderungen
Die Ablehnung folgt einem vorherigen Beschluss der Baudeputation, der vor zwei Jahren ein Pilotprojekt für ein Wochenendhausgebiet im Waller Ortsteil Hohweg in Betracht zog. Dieses Projekt umfasste ebenfalls ein nahezu sieben Hektar großes Areal zwischen Schlickwiesenweg, Heideweg, Waller Feldmarksee und Theresienweg, für das ein Bebauungsplan aufgestellt werden sollte. Doch auch hier blieben die Entwicklungen hinter den Erwartungen zurück, da sich herausstellte, dass die Umwandlung aufwendig und kostspielig wäre. Weser-Kurier berichtete von Lärmschutzgutachten, die eine problematische Lärmbelastung aufdeckten, mit Werten über den zulässigen Grenzwerten, trotz eventuell geplanter Schallschutzwände.
Die nötigen Maßnahmen für eine Erschließung des Gebiets umfassten zudem die Verbreiterung des Schlickwiesenwegs sowie den Bau eines Wendehammers. Dies hätte einen Grundstücksankauf von 56 Einzeleigentümern und drei Erbengemeinschaften notwendig gemacht. Eine Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr fehlt ebenfalls weitgehend, die nächste Haltestelle ist 2,7 Kilometer entfernt. Die Zuwegung für Fußgänger und Radfahrer wird zudem als unzureichend eingeschätzt.
Die Eigentümer des Kleinsiedlervereins warten nun weiterhin auf Informationen aus dem Bauressort, nachdem die Stadtplanerin Susanne Endrulat empfahl, den Aufstellungsbeschluss aufzuheben. Gleichzeitig bleibt unklar, ob ein Pilotprojekt in einem anderen Areal angestrebt wird, da der Fokus der Stadt Bremen gegenwärtig auf dem Wohnungsbau liegt. Mehrere Vereine hatten in der Vergangenheit den Wunsch geäußert, den Status eines Wochenendhausgebiets zu erhalten.