
Die kroatische Stadt Dubrovnik, auch bekannt als Urlauberdestination und berühmt durch die Serie „Game of Thrones“, kämpft mit erheblichen Problemen, die die Anwohner zunehmend beunruhigen. Insbesondere sorgt eine Abwasserquelle, die seit Jahren ignoriert wird, für Aufregung unter der Bevölkerung.
In unmittelbarer Nähe zur Altstadt, die jährlich zahlreiche Touristen anzieht, werden Fäkalien etwa 30 Meter vor der Küste ins Meer abgeleitet. Dies führt zu ernsthaften Bedenken hinsichtlich der Wasserqualität und der Verunreinigung des Meeres. Die Wasserbaubehörde hat erklärt, dass das aktuelle Leck nur gelegentlich vorkommen soll, und plant, die nötigen Arbeiten zur Behebung des Problems bis Ende März abzuschließen. Jedoch haben Anwohner seit Jahren Beschwerden über die Verunreinigungen im Meer eingereicht; bereits 2019 wurde ihnen vom Schwimmen abgeraten. Im Januar kam es zudem zu einem Fäkalproblem im Fluss bei Rozat, über einen Zusammenhang zwischen diesen Vorfällen ist jedoch nichts bekannt.
Wachsender Tourismus und Belastungen für Anwohner
Die Anwohner sehen sich nicht nur durch die Abwasserproblematik belastet, sondern auch durch den zunehmenden Tourismus. Dubrovnik hat in den letzten Jahren einen regelrechten Anstieg der Besucherzahlen erlebt, insbesondere bedingt durch das Interesse an der Serie „Game of Thrones“. Während die Stadt etwa 40.000 Einwohner zählt, strömen in den Sommermonaten rund 15.000 Touristen pro Tag in die Altstadt. Bürgermeister Mato Franković hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Situation zu verbessern: Er hat die Anzahl der anlegenden Kreuzfahrtschiffe auf drei pro Tag begrenzt und diese dürfen nicht länger als acht Stunden bleiben.
Zusätzlich hat die Stadt begonnen, Immobilien in der Altstadt aufzukaufen, um junge Familien anzusiedeln. Der Bürgermeister argumentiert, dass es viel zu viele Gästebetten, über 45.000, im Vergleich zu den Einwohnern gibt. Um den Aufenthalt der Touristen in der Stadt angenehmer zu gestalten, wurde die Initiative „Respect the City“ ins Leben gerufen, die darauf abzielt, Touristen zu sensibilisieren, Rücksicht auf die Anwohner zu nehmen. So werden beispielsweise Verhaltensregeln aufgestellt, die das Tragen von Badekleidung in der Altstadt und eine leise An- und Abreise betreffen. Ein in den Medien kursierendes Rollkofferverbot stellte sich als Ente heraus; die Stadt verfolgt vielmehr das Ziel einer erhöhten Sensibilisierung der Touristen.