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Brose im Krisenmodus: Schicksalsjahr für Würzburgs Werk steht bevor!

Brose, ein bedeutender Automobilzulieferer mit Hauptsitz in Coburg, sieht sich einem increasing Druck ausgesetzt, der sich in einer stark erhöhten Verlustprognose niederschlägt. Während ursprünglich ein Verlust von 50 Millionen Euro für das Jahr 2024 erwartet wurde, wurde diese Schätzung auf nunmehr 100 Millionen Euro korrigiert. Der Umsatz für 2024 wird auf 7,7 Milliarden Euro beziffert. Trotz dieser Herausforderungen erwarten die Verantwortlichen für 2025 einen minimalen Umsatzanstieg und ein positives Ergebnis, das durch Kostensenkungsmaßnahmen erreicht werden soll.

Michael Stoschek, der Vorsitzende des Verwaltungsrats, äußerte, dass es derzeit keine kostendeckenden Aufträge für die deutsche Automobilzulieferindustrie gibt. In einem wettbewerbsintensiven Umfeld hat Brose keinen in Deutschland produzierenden Mitbewerber in seinen speziellen Bereichen. Um die Effizienz zu steigern, prüft das Unternehmen aktuell seine Kapazitäten weltweit, insbesondere in Franken; dazu zählen die Standorte in Bamberg/Hallstadt, Coburg und Würzburg. Besonders der Standort Würzburg, an dem etwa 1.400 Mitarbeiter beschäftigt sind, wird als wirtschaftlich nicht tragfähig angesehen, was zu einer möglichen Schließung führen könnte. Eine Entscheidung darüber soll im Sommer 2024 fallen.

Umfassende Sparkonzepte und Stellenabbau

Brose plant zudem einen Stellenabbau in Deutschland von insgesamt 700 Jobs bis Ende 2025, wovon etwa 500 Stellen in Franken betroffen sein werden. Laut Stefan Krug, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, verzichten die Gesellschafter mit der Produktion in Deutschland auf Profit, was die Notwendigkeit von umfassenden Sparmaßnahmen unterstreicht. Eine Transformation des Unternehmens steht an, da Brose als „zu groß, zu unflexibel, zu langsam“ beschrieben wird und effizienter arbeiten muss.

In der vergangenen Zeit hat Brose hohe Investitionen in Produktionsanlagen getätigt, jedoch wird angestrebt, künftig flexiblere und kostengünstigere Lösungen zu entwickeln. Über 32.000 Mitarbeiter in 24 Ländern sind bei Brose beschäftigt, wobei die Situation in Deutschland einer besonderen Prüfung Unterzogen wird. Es wird auch darauf hingewiesen, dass die Autobranche sich in einer schweren Krise befindet, von der auch Brose betroffen ist. Langfristig zeigt das Unternehmen Interesse daran, einen Investor zu finden, möchte aber weiterhin als Familienunternehmen agieren, das in vollständigem Familienbesitz bleibt. Michael Stoschek ist der Enkel des Firmengründers Max Brose.