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Brose unter Druck: Massive Jobverluste in Bayern drohen!

Brose, ein Autozulieferer mit Sitz in Coburg, sieht sich aufgrund der anhaltenden Probleme in der Automobilbranche mit erheblichem Druck konfrontiert. Das Unternehmen hat einen umfangreichen Stellenabbau angekündigt, der auch die Werke in Würzburg betreffen wird. Michael Stoschek, Vorsitzender des Verwaltungsrats, verteidigte den Sparkurs und führte aus, dass es derzeit keine kostendeckenden Aufträge in Deutschland gäbe. 

Brose befindet sich in einer schwierigen Lage, da das Unternehmen in Deutschland keine direkten Wettbewerber hat, was den Druck weiter erhöht. Auch die hohen Löhne in Deutschland tragen zur Problematik bei, weshalb Brose zeitgleich in Ländern mit niedrigeren Lohnkosten produziert. In den vergangenen Jahren haben die Gesellschafter auf Gewinne bei der Produktion in Deutschland verzichtet. Angesichts der schweren Krise in der Automobilindustrie wird eine Investitionsförderung als notwendig erachtet.

Finanzielle Lage und Unternehmensstrategie

Im Jahr 2024 meldete Brose einen Jahresfehlbetrag von 100 Millionen Euro bei einem Umsatz von 7,7 Milliarden Euro. Das Unternehmen wird als „zu groß, zu unflexibel, zu langsam“ beschrieben und sieht die Notwendigkeit, effizienter zu werden. Die geplante Konsolidierung betrifft alle Produktionsstandorte weltweit und nicht nur die in Deutschland.

Aktuell überprüft Brose die Standorte Coburg, Bamberg/Hallstadt und Würzburg, wobei eine Schließung des Werks in Würzburg als möglich gilt. Eine Entscheidung hierzu wird im Sommer erwartet. Weltweit beschäftigt Brose 32.000 Mitarbeiter in 24 Ländern und ist auf mechatronische Systeme für Fahrzeugtüren, Sitze, Fenster und Elektromotoren spezialisiert. Das Unternehmen beliefert nahezu alle großen Automobilhersteller und ist auch in den Bereichen E-Bike-Antriebe sowie industrielle Antriebstechnik tätig.

Stefan Krug, seit Oktober 2024 Vorsitzender der Geschäftsführung, erklärte, dass Brose in der vergangenen Zeit in einer Krise steckt und der Umsatz stagniert. Im selben Jahr verzeichnete das Unternehmen einen Verlust von 53 Millionen Euro. Krug äußerte sich in einem Interview zur aktuellen Situation des Autozulieferers, das sein erstes in seiner neuen Funktion war. Die hohe Investitionsbereitschaft in der Vergangenheit soll in Zukunft reduziert werden, um flexiblere und kostengünstigere Lösungen in der Produktion zu etablieren. Langfristig plant Brose, einen Investor zu suchen, bleibt jedoch entschlossen, ein Familienunternehmen zu bleiben.