
CBD-haltige Produkte erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und stehen in verschiedenen Formen zur Verfügung, darunter Nahrungsergänzungsmittel, Schokolade, Tee und Gummibärchen. Hersteller bewerben diese Produkte oft mit zahlreichen positiven Effekten, die von einer gesteigerten Leistungsfähigkeit über ein verbessertes Immunsystem bis hin zur Linderung von Stress, Schmerzen und Menstruationsbeschwerden reichen. Trotz dieser Werbeaussagen gibt es jedoch erhebliche Bedenken hinsichtlich der tatsächlichen gesundheitlichen Vorteile von Cannabidiol (CBD).
Eine Arbeitsgruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unter Leitung von Professorin Angela Mally hat den potenziellen Nutzen und die Risiken von CBD in Lebensmitteln eingehend untersucht. Die Ergebnisse ihrer Studie wurden in der Fachzeitschrift Nutrients veröffentlicht und zeigen, dass für die beworbenen gesundheitlichen Vorteile von CBD in Lebensmitteln keine wissenschaftliche Grundlage existiert, insbesondere bei Dosierungen unter 300 Milligramm pro Tag, wie [uni-wuerzburg.de](https://www.uni-wuerzburg.de/aktuelles/pressemitteilungen/single/news/cbd-in-lebensmitteln/) berichtete.
Risiken und Nebenwirkungen von CBD
Die Studie verdeutlicht, dass CBD dosisabhängige und teils schwerwiegende Nebenwirkungen aufweisen kann, insbesondere bei langfristiger oder hochdosierter Anwendung. Mögliche gesundheitsschädliche Auswirkungen können Leber, Nervensystem, Gastrointestinaltrakt, Hormonsystem, Reproduktion und Fruchtbarkeit betreffen. Der tatsächliche CBD-Gehalt in kommerziellen Ölen kann im Durchschnitt 21 Prozent über den Herstellerangaben liegen, was unbeabsichtigte Überdosierungen wahrscheinlicher macht.
In der Europäischen Union sind derzeit keine CBD-haltigen Lebensmittel offiziell zugelassen, diese werden jedoch dennoch verkauft. Der Vertrieb erfolgt oft durch rechtliche Grauzonen, indem CBD-Öle als Aromaöle oder Kosmetika deklariert werden. Angela Mally fordert eine bessere Verbraucherinformation über den zweifelhaften Nutzen und die möglichen Risiken dieser Produkte.
Zusätzlich bewerten die Ständige Senatskommission für Lebensmittelsicherheit (SKLM) der DFG und verschiedene wissenschaftliche Studien die Risiken von CBD. Ein Bericht aus einer aktuellen Studie hebt hervor, dass eine kritische Bewertung der vorhandenen Daten zu potenziellen gesundheitlichen Vorteilen von CBD in Dosen bis zur niedrigsten beobachteten adverse effect level (LOAEL) von 4,3 mg/kg Körpergewicht/Tag ergeben hat, dass es keine wissenschaftlichen Beweise zur Untermauerung von Gesundheitsansprüchen gibt. Die SKLM kam zu dem Schluss, dass der Konsum von CBD-haltigen Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln möglicherweise keine nachgewiesenen gesundheitlichen Vorteile bietet und sogar ein Gesundheitsrisiko für Verbraucher darstellen kann, wie [pubmed.ncbi.nlm.nih.gov](https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39940347/) feststellte.