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Die Bundestagswahl hat zu einem deutlichen Umbruch in der politischen Landschaft Deutschlands geführt. Während die CDU/CSU unter Kanzlerkandidat Friedrich Merz 28,6 Prozent der Stimmen erzielen konnte, musste die SPD mit nur 16,4 Prozent das schlechteste Ergebnis seit Bestehen der Bundesrepublik hinnehmen. Ein erheblicher Gewinner der Wahl ist die AfD, die mit 20,8 Prozent nicht nur zweitstärkste Kraft, sondern auch die dominante Partei in allen ostdeutschen Bundesländern ist.
Die Bildung einer neuen Regierung wird für die Union und die SPD eine herausfordernde Aufgabe sein. Die CDU/CSU schließt eine Koalition mit der AfD aus, während die FDP und die neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) nicht in den Bundestag einziehen. Dies bedeutet, dass Merz bis Ostern eine Koalitionsregierung bilden möchte und plant, Mitte März mit Sondierungsgesprächen zu beginnen.
Reaktionen und Prognosen
Alexander Radwan von der CSU äußerte sich positiv über die Möglichkeit einer Zwei-Fraktionen-Koalition und betonte die Notwendigkeit, die Themen der Wähler anzugehen, um extremen politischen Rändern entgegenzuwirken. Mit 46,39 Prozent der Erststimmen und einem Zweitstimmenergebnis von 41,9 Prozent erzielte Radwan die besten Resultate, die die CSU in Bayern seit Jahren erreichen konnte. Der SPD-Kreisvorsitzende Klaus Barthel hingegen sieht die Lage seiner Partei als problematisch an und stellt klar, dass das Wahlergebnis kein Regierungsauftrag sei.
Er fordert eine grundlegende Neuausrichtung der SPD und warnt davor, dass die SPD als „billiger Jakob“ wahrgenommen wird, falls sie eine Koalition mit der Union eingehen sollte. In der Opposition sehen sich auch die Grünen, die mit 14,75 Prozent der Erststimmen leicht an Stimmen verloren haben. Karl Bär, ein Abgeordneter der Grünen, erwartet, dass seine Partei in Zukunft mehr Opposition betreiben wird, da das BSW die Fünf-Prozent-Hürde nicht überwinden konnte.
Die AfD, obwohl sie nicht an der Regierungsbildung beteiligt sein kann, fordert eine Regierungsbeteiligung, was Merz jedoch entschieden ablehnt. Der abgewählte Kanzler Olaf Scholz der SPD bleibt vorerst im Amt, bis ein neuer Kanzler gewählt wird. Der Rückzug von Robert Habeck aus der Führungsposition der Grünen wird ebenfalls als wichtiger Wandel in der politischen Arena betrachtet.
Für eine genauere Analyse und zusätzliche Informationen zu den aktuellen Entwicklungen nach der Bundestagswahl werfen Sie einen Blick auf die Berichterstattung von [Süddeutsche Zeitung](https://www.sueddeutsche.de/muenchen/wolfratshausen/nachwahl-analyse-csu-spd-gruene-kandidaten-wahlergebnis-li.3208311) und [Deutschlandfunk](https://www.deutschlandfunk.de/bundestagswahl-konsequenzen-koalitionsoptionen-100.html).