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Am 24. Februar 2025 wurde der dritte Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine begangen. Fünf ukrainische Frauen, die seit dem Beginn des Krieges am 24. Februar 2022 in Eichstätt leben, teilten ihre Erfahrungen und Sorgen. Sie berichteten von erschütternden Opfern, Zerstörungen und der enormen psychischen Belastung, die der Krieg mit sich bringt. Die Frauen sind sich einig darüber, dass Krieg das Schrecklichste ist, was ein Volk erleben kann.
Bei einem Treffen, zu dem Tetiana Umin, die Vorsitzende der Ukrainischen Gemeinde Eichstätt, eingeladen hatte, sprachen sie über ihre Hoffnungen für die Zukunft, den Wiederaufbau der Ukraine und den sehnlichen Wunsch nach Frieden. Diese persönlichen Berichte werfen ein Licht auf die nachhaltigen psychischen Auswirkungen des Konflikts.
Psychische Gesundheit in der Ukraine
In der Ukraine, wo über 14.000 Menschen zwischen 2014 und 2022 starben und Millionen vertrieben wurden, ist die psychische Gesundheitssituation dramatisch. Schätzungen zufolge sind mittlerweile 32 Millionen Menschen in der Ukraine direkt oder indirekt vom Krieg betroffen. Seit dem Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 wurden 9.614 Zivilisten getötet und 17.535 verletzt. Zudem haben 78 % der Ukrainer:innen Freunde oder Verwandte, die im Zuge der Invasion verletzt oder getötet wurden, wie die Bundeszentrale für politische Bildung berichtet.
Die psychische Gesundheitsversorgung in der Ukraine wird von mehreren Ministerien und Behörden koordiniert, darunter das Gesundheitsministerium, das Ministerium für Sozialpolitik und das Ministerium für Bildung und Wissenschaft. Laut den jüngsten Statistiken waren am 1. Januar 2023 insgesamt 170.687 Menschen in psychiatrischer Behandlung. Die Prävalenz psychischer Erkrankungen wird mit etwa 4 % der Bevölkerung angegeben. Besonders betroffen sind Flüchtende, von denen viele in Deutschland leben und von erhöhten psychischen Störungen, Depressionen und Angstzuständen berichten.
Die Herausforderungen im ukrainischen psychischen Gesundheitssystem sind erheblich. Neben Stigmatisierung und unzureichender Finanzierung leidet es auch unter einem Fachkräftemangel. Der Krieg hat die psychiatrische Versorgung weiter verschlechtert, was zu einem Anstieg von Krankenhausaufnahmen aufgrund von Kriegstraumata geführt hat. Strategien zur Aufrechterhaltung der psychischen Gesundheitsdienste beinhalten vereinfachte Einlieferungen, Fernbehandlungen und Unterstützung durch Freiwillige.