
In der Region West- und Nordpfalz stehen aufregende musikalische Events bevor. Die Band Miscellany of Folk wird am 9. Mai im Connemara in Kirchheimbolanden auftreten, gefolgt von einem Auftritt am 14. Mai in der Kammgarn in Kaiserslautern. Die Band wird als gänsehaut-erzeugend beschrieben und hat zwei starke Akkordeonistinnen in ihren Reihen. Der Artikel von Die Rheinpfalz bietet zudem Ausgehtipps für Kaiserslautern, Kusel und den Donnersbergkreis.
Die Folk-Musik hat in Deutschland eine besondere Entwicklung durchlaufen. Laut mugo.hfm-weimar.de wird unter Folk eine aktuelle Variante überlieferter Volksmusik verstanden, die nicht mit volkstümelnden Unterhaltungssendungen verwechselt werden sollte. Der Begriff selbst bezog sich ursprünglich auf die Aneignung und Weiterentwicklung traditioneller Musikformen des einfachen Volkes, insbesondere im englischen Sprachraum. Künstler wie Pete Seeger und Woody Guthrie prägten das Folkrevival in den 1950er und 1960er Jahren entscheidend.
Geschichte des Folk in Deutschland
In der Bundesrepublik Deutschland wurde der Begriff Folk verwendet, um die Bezeichnung „Volkslied“ zu umgehen. In der DDR wiederum etablierte sich der Begriff Musikfolklore, auch wenn er als Eigenbezeichnung genutzt wurde. Ab Mitte der 1970er Jahre entwickelte sich in der DDR eine Folkszene, inspiriert vom Folkrevival in Irland, und in den 1980er Jahren existierten dort über 100 Folkbands. Diese Bands sangen alte Volkslieder, wobei der Fokus immer auf dem Gemeinschaftserlebnis und nicht auf virtuoser Musizierung lag.
Durch den Einsatz exotischer Musikinstrumente wie Konzertina, irische Tin Whistle, Hackbrett, Drehleier und Dudelsack, kombiniert mit klassischen Instrumenten, entstand ein einzigartiger Klang. Internationale Folklore, insbesondere Irish Folk, dominierte zunächst, bevor das rebellische Potenzial deutscher Volkslieder entdeckt wurde. Wolfgang Steinitz’ Sammlung „Deutsche Volkslieder demokratischen Charakters“ wurde zur „Bibel“ des Folkrevivals in beiden deutschen Staaten. In den 1980er Jahren erlebte der Volkstanz ein Comeback, inspiriert durch die ungarische Tanzhaus-Bewegung, und das Tanzhausfest in Leipzig zog bis zu 1.000 Tänzer an.