
In Deutschland häufen sich Meldungen über die Landplanarie Caenoplana variegata, eine bis vor kurzem unbekannte Spezies, die als fleischfressender Strudelwurm bekannt ist. Laut einem Bericht von Merkur ist diese Art jedoch nicht gefährlich für Menschen. In den letzten Jahrzehnten sind mindestens 25 nicht heimische Arten von Landplanarien in Europa aufgetaucht, von denen einige als invasiv gelten und Bodenökosysteme gefährden könnten.
Dr. Frank Glaw, ein Experte für Amphibien und Reptilien, hat die Art in Deutschland nachgewiesen, nachdem er ein Foto eines Strudelwurms aus Nordrhein-Westfalen erhielt. Weitere Funde sind in Städten wie Köln, Jülich, Essen, Berlin, Leipzig, Landshut und Ralingen dokumentiert worden. Ein Hotspot für die Art wurde in Baden-Württemberg festgestellt, wo eine Person 30 Tiere auf zwei Quadratmetern zählte. Die Zunahme der Meldungen könnte mit der Gartenarbeit im Mai zusammenhängen, wobei Glaw vermutet, dass die Art weiter verbreitet ist als bisher bekannt.
Ernährung und Verbreitung der Strudelwürmer
Caenoplana variegata kann sich durch Zerteilung vermehren und ernährt sich von Regenwürmern, Schnecken und Kellerasseln. Dabei sondert die Art einen giftigen Schleim ab, der das Nervengift Tetrodotoxin enthält, was für Fressfeinde gefährlich ist, jedoch bei Menschen mit unverletzter Haut weitgehend unbedenklich sein sollte. Es wird vermutet, dass die Art über den Pflanzenhandel nach Deutschland eingeschleppt wurde.
Wie auf Natur und Landschaft berichtet wird, sind in Deutschland inzwischen drei Arten von gebietsfremden Landplanarien nachgewiesen, wobei die Zahl an Funden sich bis 2022 verdreifacht hat. Caenoplana variegata wurde in einem Garten nahe Mönchengladbach entdeckt und kann im Freiland überleben. Invasive Arten wie diese können das Gleichgewicht von Bodenökosystemen gefährden, insbesondere da viele Landplanarien aus wärmeren Regionen in Mitteleuropa nur in Gewächshäusern oder Gartencentern überleben. Laut Dr. Frank Glaw ist in Deutschland noch wenig über die Auswirkungen eingeschleppter Landplanarien bekannt, dennoch haben Citizen-Science-Projekte in Nachbarländern zu einem besseren Wissensstand geführt.