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In Nordwestmecklenburg gibt es nach der Preiserhöhung des Deutschland-Tickets keine Kündigungswelle. Seit Jahresbeginn kostet das Ticket 58 Euro, zuvor waren es 49 Euro. Trotz dieser Erhöhung bleibt die Nachfrage stabil. Besonders Senioren in Mecklenburg-Vorpommern profitieren von einem vergünstigten Preis. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 19.570 D-Tickets für Senioren ausgegeben.
Der Nahverkehrsanbieter Nahbus berichtet, dass im Jahr 2024 6,1 Millionen Fahrgäste befördert wurden, was einem Anstieg von zehn Prozent im Vergleich zu 2019 entspricht. Als Grund für die Steigerung der Fahrgastzahlen wird die Ausweitung des Angebots angeführt. Besonders der Rufbus, der auf Bestellung kleine Orte anfährt, erfreut sich wachsender Beliebtheit: Im April 2024 nutzten 2.100 Fahrgäste diesen Service, während im November 2024 bereits 5.200 Fahrgäste verzeichnet wurden.
Öffentlicher Nahverkehr im Aufwind
Im ersten Halbjahr 2023 führte das Deutschlandticket zu einem Anstieg der Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr. Der ÖPNV verzeichnete ein Fahrgastaufkommen von rund 5,3 Milliarden, was einem Anstieg von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Besonders die Eisenbahnen, einschließlich S-Bahnen, verzeichneten mit über 1,2 Milliarden Fahrgästen ein Plus von 14 Prozent. Auch die Straßenbahnen stiegen um 14 Prozent auf 1,8 Milliarden Fahrgäste.
Im Buslinienverkehr wuchs die Zahl der Fahrgäste um 7 Prozent auf fast 2,5 Milliarden. Interessanterweise könnte diese Zahl allerdings unvollständig sein, da es an automatisierten Fahrgastzählsystemen mangelt. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 sind im Linienverkehr mit Bussen und Bahnen jedoch noch 13 Prozent weniger Fahrgäste unterwegs. Im Linienfernverkehr gibt es dennoch einen starken Zuwachs: 72 Millionen Passagiere, also 16 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Trotz der positiven Entwicklung berichten Verkehrsbetriebe von Einnahmeausfällen, da viele Fahrgäste von anderen Ticketoptionen zum Deutschlandticket gewechselt sind. Der Zuschussbedarf für das Deutschlandticket im Jahr 2024 wird voraussichtlich über einer Milliarde Euro höher sein als 2023. Es ist derzeit unklar, wer die zusätzlichen Kosten tragen wird; eine mögliche Erhöhung des Deutschlandtickets wird bereits diskutiert.