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Gigantisches Geothermie-Projekt für Puchheim und Germering geplant!

Im Osten des Landkreises Fürstenfeldbruck ist ein umfangreiches Geothermie-Projekt zwischen den Städten Puchheim und Germering in Planung. Das Vorhaben wird in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken München realisiert, die über umfassende Erfahrungen im Bereich Geothermie verfügen. Die geplante Inbetriebnahme der neuen Anlage soll im Jahr 2033 erfolgen.

Zur Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft zur Umsetzung des Projekts stehen allerdings noch die erforderlichen Zustimmungen der Stadträte in Puchheim und Germering aus. Insgesamt sieht das Projekt acht Bohrungen vor, darunter vier zur Förderung von heißem Wasser und vier zur Rückleitung von abgekühltem Wasser. Die angestrebte thermische Leistung beträgt 52 Megawatt, was im Vergleich zur Geothermie-Anlage in München-Freiham, die bei einer Leistung von 12 Megawatt aus zwei Bohrungen arbeitet, eine signifikante Steigerung darstellt.

Finanzielle Aspekte und Herausforderungen

Die Gesamtkosten des Geothermie-Projekts belaufen sich auf rund 260 Millionen Euro. Davon sind Fördermittel in Höhe von 91 Millionen Euro eingeplant, was die Nettokosten auf etwa 169 Millionen Euro reduziert. Die laufenden Kosten werden voraussichtlich drei Millionen Euro pro Jahr betragen. Germering plant, sich mit 25 Prozent, Puchheim mit 15 Prozent an der Geothermie-Gesellschaft zu beteiligen. Für Puchheim bedeutet dies Kosten in Höhe von 25,8 Millionen Euro, während Germering mit etwa 43 Millionen Euro rechnet.

Puchheims Bürgermeister Norbert Seidl äußerte sich optimistisch über das Projekt und betonte die Notwendigkeit, auf den Klimawandel zu reagieren. In der Vergangenheit war ein erster Anlauf zur Nutzung von Geothermie in Puchheim jedoch gescheitert, da Bürger Bedenken hinsichtlich möglicher seismischer Aktivitäten äußerten. Aktuell zeigt die Energiekrise durch den Ukraine-Krieg, wie wichtig eine unabhängige Energieversorgung ist. Auch Germerings Oberbürgermeister Andreas Haas sieht in der Beteiligung an dem Projekt eine Chance für klimaneutrale Energie. Zuvor hatte sich Germering bereits an anderen Geothermie-Projekten versucht, war jedoch aufgrund finanzieller Aspekte nicht erfolgreich.

Ein zusätzliches Geothermie-Projekt in Geiselbullach im Landkreis Bruck wurde ebenfalls gestartet. Weitere Einzelheiten zu den geplanten Maßnahmen sind im Projektbericht der Geothermie Allianz nachzulesen, der unter Geothermie Allianz verfügbar ist. Informationen zu den lokalen Geothermieplänen veröffentlicht der Merkur.