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Am 8. Februar 2025 ist der flächendeckende Glasfaserausbau in Deutschland bis 2030 ein zentrales Ziel der Bundesregierung. In diesem Zusammenhang wurde das neue Förderprogramm „Gigabitförderung 2.0“ vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr ins Leben gerufen. Der Fokus liegt insbesondere auf Kommunen mit einem hohen Nachholbedarf, wie dem Rhein-Kreis Neuss.
Im Rhein-Kreis Neuss sind insgesamt 1.688 Anschlüsse von der fehlenden Glasfaseranbindung betroffen, darunter 1.236 private Haushalte und 432 Unternehmen. Diese Gebiete umfassen Rand- und Feldlagen, insbesondere in Holzheim und Grimlinghausen sowie in Gewerbegebieten im Barbaraviertel und Weißenberg. Das Programm zielt darauf ab, die letzten „grauen Flecken“ zu versorgen, die aktuell Internetverbindungen mit weniger als 100 Megabit pro Sekunde nutzen.
Hohe Kosten und wirtschaftliche Herausforderungen
Die Kosten pro Anschluss variieren zwischen 13.500 und 16.300 Euro, wobei die Stadt Neuss einen Eigenanteil von 2.700 bis 3.250 Euro pro Anschluss aufbringen müsste. Der Bund und das Land NRW übernehmen 80% der Ausbaukosten, während der Eigenanteil der Städte und Gemeinden bei 20% liegt. Die Verwaltung der Stadt Neuss hat die hohe Kostenstruktur als „höchst unwirtschaftlich“ kritisiert und sieht eine Wirtschaftlichkeitslücke zwischen 22,6 und 27,1 Millionen Euro.
In den Planungen könnte die Stadt Neuss je nach Ausschreibungsergebnissen zwischen 4,5 und 5,4 Millionen Euro als Eigenanteil aufbringen müssen. Die Verwaltung hat darüber hinaus keine Stellungnahmen zu möglichen kabellosen Alternativen für das Gigabitnetz abgegeben, während Unklarheiten über die zukünftige Kostenentwicklung bis 2030 bestehen.
Des Weiteren plant die Stadtverwaltung, sich nicht am neuen Förderprogramm zu beteiligen.
Die Gigabitförderung 2.0 ist Teil eines umfassenderen Vorhabens, das darauf abzielt, Deutschland bis 2030 flächendeckend mit Glasfaser auszustatten und wird hauptsächlich von Telekommunikationsunternehmen vorangetrieben, wie auf der Webseite des [Bundesministeriums für Digitales und Verkehr](https://www.bmvi.de/DE/Themen/Digitales/Breitbandausbau/Breitbandfoerderung/breitbandfoerderung.html) beschrieben.