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Hasskriminalität gegen Queere: Rekordzahlen in Baden-Württemberg!

In Baden-Württemberg hat die Hasskriminalität gegen queere Menschen im Jahr 2024 einen alarmierenden Anstieg von knapp 30 Prozent verzeichnet. Dies geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hervor. Die Zahl der Delikte stieg von 165 im Jahr 2023 auf 212 im vergangenen Jahr.

Besonders besorgniserregend ist die Zunahme spezifischer Straftaten: Im Jahr 2024 wurden 121 Delikte erfasst, die sich gegen eine bestimmte sexuelle Orientierung richteten, im Vergleich zu 100 Delikten im Jahr 2023. Auch Straftaten gegen transsexuelle oder nicht binäre Menschen stiegen auf 91 im Jahr 2024, eine Erhöhung von 26 Delikten im Vergleich zum Vorjahr. Zu den registrierten Straftaten zählen Sachbeschädigung, Volksverhetzung, Beleidigung und Körperverletzung.

Detailreiche Erhebungen und Rückmeldungen

Das Innenministerium führt den Anstieg der Hasskriminalität auf veränderte Sensibilität, das Anzeigeverhalten der Betroffenen und gezielte Ermittlungen zurück. Interessanterweise wird kein Zusammenhang zwischen dem neuen Selbstbestimmungsgesetz, das im November 2024 in Kraft trat, und dem Anstieg der queerfeindlichen Hasskriminalität gesehen.

Florian Wahl, SPD-Abgeordneter, äußerte, dass der Anstieg der Straftaten besonders erschreckend sei, vor allem in den Monaten Juni und Juli während der CSD-Saison. In einem breiteren Kontext berichtete der Lesben- und Schwulenverband Deutschland, dass Hasskriminalität eine der gravierendsten Ausdrucksformen von Queerfeindlichkeit darstellt und ganze Bevölkerungsgruppen einschüchtert. Laut deren Daten wurden im Jahr 2023 in Deutschland insgesamt 1.785 Straftaten gegen LSBTIQ*-Personen registriert, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu 2022 (1.188) darstellt.