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Am Marinestützpunkt Heppenser Groden in Wilhelmshaven wurde die deutsche Marinefregatte „Hessen“ offenbar Ziel eines Anschlages. Während Wartungsarbeiten wurde das Trinkwassersystem der Fregatte mit Altöl verunreinigt. Eine externe Firma aus Niedersachsen war für das Befüllen der Frischwassertanks verantwortlich. Laut Insiderinformationen halten es viele für unwahrscheinlich, dass es sich um eine versehentliche Verunreinigung handelt. Es besteht der Verdacht auf gezielte Sabotage.
Die vorläufigen Schäden durch die Verunreinigung blieben begrenzt, da ein Marineangehöriger die Verunreinigung frühzeitig entdeckte. Die Polizei Wilhelmshaven hat Ermittlungen in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr aufgenommen. Das Verteidigungsministerium bezeichnete den Vorfall als „möglichen sicherheitsrelevanten Vorfall“. Auch das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst (BAMAD) ist in die Aufklärung der Geschehnisse involviert.
Ermittlungen und Reaktionen
Der Vorfall hat im Kontext wachsender Sicherheitsbedenken innerhalb der Deutschen Marine besondere Beachtung gefunden. Vizeadmiral Jan Christian Kaack warnte vor gezielten Angriffen auf Marineschiffe und Stützpunkte und verwies auf zunehmend hybride Bedrohungen in der Nord- und Ostsee, die auch Angriffe auf kritische Infrastrukturen umfassen. Die „Hessen“, die eine Länge von 143 Metern und eine Motorleistung von 50.000 PS hat, ist hauptsächlich für die Bekämpfung von Luftangriffen und die Überwachung des Luftraums über der Nordsee zuständig.
Im vergangenen Jahr war die Fregatte im Roten Meer im Einsatz und hatte 27 Handelsschiffe eskortiert sowie vier Angriffe abgewehrt. Die Ermittlungen von Bundeswehr und Polizei in Wilhelmshaven werden auch durch militärische und zivile Behörden unterstützt, um Licht ins Dunkel der mutmaßlichen Sabotage zu bringen. Diese Sicherheitsbedenken sind nicht neu; bereits frühere Vorfälle wie die mutmaßliche Sabotage der Korvette „Emden“ und eines Minenjagdbootes in Rostock erinnerten an die steigenden Risiken für die Marine. Die Sicherheitsbehörden haben seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs vor einer zunehmenden Gefahr durch Spionage und Sabotage gewarnt.