
Die Hochschulen in Hessen zeigen sich besorgt über die Schwierigkeiten, die sich für Studierende und Lehrkräfte durch die Politik der USA unter Donald Trump ergeben. Bildungsreisen in die Vereinigten Staaten, die in den vergangenen Jahren ein fester Bestandteil von Fortbildungsmaßnahmen waren, werden zunehmend komplizierter. Unklare Einreisebestimmungen und Forschungseinschränkungen an US-Universitäten führen zu Unsicherheiten und Bedenken unter den Verantwortlichen.
So berichtet [hessenschau.de](https://www.hessenschau.de/gesellschaft/hessische-hochschulen-in-sorge-trumps-politik-erschwert-forschungsaustausch-v1,hochschulen-us-politik-100.html) über die Auswirkungen auf die Universität Gießen, deren Studierende regelmäßig zu Fortbildungszwecken in die USA reisten. Ein Vorfall während einer Reise nach New York verdeutlicht die Herausforderungen: Ein Studierender mit deutschem Pass, jedoch mit einem nicht deutsch klingenden Namen aus einer Zuwandererfamilie, wurde von den Immigrationsbehörden für etwa eineinhalb Stunden verhört. Der wissenschaftliche Mitarbeiter Kristoffer Burck äußerte Bedenken, dass möglicherweise rassistische Motive hinter dem Verhör stecken könnten. Aufgrund solcher Vorfälle überdenken die Hochschulen ihre Exkursionen in die USA und erwägen Alternativen, etwa nach Europa oder Kanada.
Akademische Freiheit in Gefahr
Die Bedenken betreffen nicht nur die Probleme bei der Einreise, sondern auch die Akademische Freiheit insgesamt. Hubert Zimmermann, Professor an der Philipps-Universität Marburg, hat angekündigt, keine Konferenzen mehr in den USA zu planen, um gegen die Einschränkungen der akademischen Freiheit zu protestieren. Der hessische Wissenschaftsminister Timon Gremmels kritisiert die US-Politik als direkten Angriff auf diese Freiheit und hofft auf eine Stärkung der Wissenschaftskooperationen mit den USA. Dies steht jedoch im Widerspruch zu den Veränderungen, die die US-Regierung plant, darunter massive Kürzungen an Universitäten und Forschungseinrichtungen.
Zusätzlich sieht man laut [auswaertiges-amt.de](https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/usa-node/usavereinigtestaatensicherheit-201382) Hinweise auf die Sicherheitslage in den USA, die ebenfalls eine Rolle bei der Entscheidungsfindung der Bildungseinrichtungen spielen könnte. Die Reiseempfehlungen des Auswärtigen Amts betonen, dass terroristische Anschläge zwar möglich sind und erhöhte Vorsicht geboten ist, vor allem in Bezug auf Gewaltkriminalität in amerikanischen Großstädten. Reisende sollten auch auf die Einhaltung von Verhaltensregeln und Gesundheitsvorsorge achten.
Vor diesem Hintergrund sehen sich die hessischen Hochschulen gezwungen, ihre Programme zu überdenken und den Austausch mit den USA auf mögliche Risiken und Unsicherheiten hin zu prüfen.